Amtseinführung Schwarz: Nuntius dankt emeritiertem Bischof Küng
Der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, hat dem emeritierten St. Pöltner Bischof Klaus Küng für sein vielfältiges Wirken als Diözesanbischof gedankt: "Du hast in einer extrem schwierigen Zeit die Diözesanleitung übernommen. Ich danke dir im Namen des Heiligen Vaters herzlich für deinen unermüdlichen und treuen Dienst und für deinen vielfältigen Einsatz in der Bischofskonferenz", sagte Nuntius Zurbriggen am Ende des Gottesdienstes zur Amtseinführung des neuen St. Pöltner Bischofs Alois Schwarz am Sonntag im St. Pöltner Dom.
Er sage "ein herzliches Vergelt's Gott", so Nuntius Zurbriggen weiter, "für all dein Engagement, für deine Umsicht, Geduld und vertrauensvolle Zusammenarbeit über viele Jahre". Nicht zuletzt als Referatsbischof für die Fragen von Ehe und Familie habe Bischof Küng "stets pointiert und kompetent" aufgezeigt, "dass man die Wahrheit in Liebe und Klarheit verkünden" könne.
Nuntius Zurbriggen begrüßte zugleich den neuen Bischof Alois Schwarz in seiner neuen Diözese. Bischof zu sein sei "nicht einfach ein Job", sondern eine Aufgabe, die aus der Nachfolge Jesu selbst erwachse. Entsprechend sei die Aufgabe des Bischofs eine "pastorale Neuausrichtung" in Richtung einer missionarischen Grundhaltung, erinnerte Nuntius Zurbriggen an den Auftrag von Papst Franziskus: "Als neuer Bischof von St. Pölten wirst du hier in Niederösterreich gemeinsam mit deinen Mitarbeitern verstärkt nach Wegen und Methoden der Neuevangelisierung suchen und diese als Aufbruch umsetzen".
Zuletzt unterstrich Nuntius Zurbriggen die besondere Zuneigung, die Papst Franziskus Österreich gegenüber empfinde: "Papst Franziskus liebt Österreich und die Menschen in diesem Land", so der Apostolische Nuntius.
Mikl-Leitner begrüßt neuen Bischof als "Hoffnungsträger"
Die menschlichen und geistlichen Qualitäten von Bischof Alois Schwarz "machen ihn zum Hoffnungsträger von uns allen". Mit diesen Worten begrüßte die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner den neuen Bischof von St. Pölten. Den in seine Heimat zurückgekehrten Bischof Schwarz würdigte sie als "unglaublich starke Persönlichkeit", die auch in schwierigen Zeiten den Dialog führen kann. Ihn zeichne "Zuversicht, Offenheit Geradlinigkeit, Klarheit und Mitmenschlichkeit" aus.
Bischof Alois könne "auf fundamentale Fragen grundlegende Antworten geben" und sei ein "glaubwürdiger Bischof in Wort und Tat", so die Landeshauptfrau. Der Willkommensgruß aus ganz Niederösterreich an den neuen Bischof sei auch ein "Signal für das Miteinander von Staat und Kirche, ein Signal für Respekt und partnerschaftlichen Umgang".
"Ökumene der Verwandtschaft"
Der evangelische Superintendent von Niederösterreich, Lars Müller-Marienburg, sprach sich in seinen Grußworten für eine "Ökumene der wahren Verwandtschaft" aus. "Ja es gibt Unterschiede, wir gehen uns auch schon einmal auf die Nerven und verletzen uns. Aber wenn es ernst wird, dann brauchen wir einander", so der Superintendent. In diesem Zusammenhang nannte er u.a. den gemeinsamen Einsatz für den arbeitsfreien Sonntag oder Angriffe auf Caritas und Diakonie von so mancher politischen Seite, die eine gemeinsame Reaktion der Kirchen erforderten. "Willkommen in St. Pölten lieber Bruder Bischof Alois", so Müller-Marienburg abschließend.
"Mutige Schritte der Seelsorge"
Anna Rosenberger, die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung der Diözese St. Pölten, räumte in ihrem Grußwort ein, dass es in der Diözese aufgrund der jüngsten negativen Medienberichte über Bischof Schwarz auch Verunsicherung gebe. Zugleich herrsche große Freude über den heutigen Tag vor. St. Pölten bekomme einen Bischof, der sich um die Nöte der Menschen annimmt und für Zusammenarbeit und menschliche Begegnung stehe. Bischof Schwarz werde in seiner neuen Diözese einen tiefen, bodenständigen und zugleich auch kritischen Glauben vorfinden, so Rosenberger. Die Menschen würden sich vom neuen Bischof "mutige Schritte der Seelsorge" erhoffen in der Treue zum Evangelium, "und das am Besten schon heute und nicht erst morgen".
Schwarz: "Freue mich, auf dieses Land schauen zu können"
In seinen Dankesworten zum Ende des Gottesdienstes betonte Bischof Schwarz, dass er sich freue, nun gemeinsam mit Metropolit Kardinal Christoph Schönborn "auf dieses Land schauen zu können". Aufgrund seiner geografischen Beschaffenheit atme das Land Niederösterreich schließlich "mit zwei Lungenflügeln" - mit jenem im Bereich der Erzdiözese Wien und mit jenem im Bereich seiner neuen Diözese: "Ich bin jetzt auf der Seite des Herzen mit meinem Lungenflügel angekommen", sagte Bischof Schwarz.
Diesem Umstand entsprechend sei er heute über Wien nach St. Pölten gereist - mit einem Zwischenstopp im Stephansdom, wo er an jenem Altar gebetet habe, an dem er 1976 von Kardinal Franz König zum Priester und 1997 von Erzbischof Christoph Schönborn zum Bischof geweiht wurde. Auch habe er in der Krypta des Stephansdoms am Grab von Kardinal König gebetet, dem das Land Niederösterreich vieles zu verdanken habe.
Quelle: Kathpress