Beten und helfen!
Ich gestehe, dass ich ständig an die zwölf Buben und ihren Trainer denken musste. Der Gedanke, dass sie in dieser Höhle sterben werden, hat mich erschüttert. Die Hoffnung auf ihre Rettung schien ja zeitweise immer geringer zu werden. Und als sich dann doch die Chance auf ihre Befreiung abzeichnete, habe ich, ganz gegen meine Gewohnheit, immer wieder im Internet nachgeschaut, ob die gewagte Tauchaktion gelingt. Bis zum Schluss war es ein Bangen und Hoffen, bis zum befreienden: „Alle gerettet!“
Ich habe mich dabei immer wieder gefragt: Warum bewegt mich das Schicksal der Kinder so sehr? Warum hat es die ganze Welt bewegt?
Weil wir alle so direkt am Höhlendrama Anteil nehmen konnten. Die Bilder von den eingeschlossenen Kindern haben niemand gleichgültig gelassen. Viel wurde gebetet für ihre Rettung. Für mich ist es ein Wunder, dass alle gerettet wurden. Gottes Hilfe und höchster menschlicher Einsatz zusammen haben das Wunder möglich gemacht.
Aber gleichzeitig sterben weltweit unzählige Kinder durch Hunger, Krieg und Gewalt. Wir hören und sehen nichts von ihnen. Die Medien berichten kaum darüber. Vergessen wir sie nicht. Sie brauchen unser Gebet und unsere Hilfe!
Quelle: Kardinal Schönborn
in der Gratiszeitung "Heute"