100 Jahre Kriegsende: Guggenberger gedachte in Karnischen Alpen
Eine österreichisch-italienische völkerverbindende Bergmesse mit Kranzniederlegung hat der Kärntner Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger am Sonntag beim Soldatenfriedhof nahe der Obstanzerseehütte in den Karnischen Alpen gefeiert. Die Messe mit speziellem Gedenken an die vor 100 Jahren im Ersten Weltkrieg gefallenen und hier bestatteten Soldaten, zu der der Österreichische Alpenverein/Sektion Austria und die Schützenkompanie Kartitsch geladen hatten, wurde musikalisch von der Trachtenkapelle Kartitsch mitgestaltet.
Diözesanadministrator Guggenberger, selbst leidenschaftlicher und erfahrener Bergsteiger, bezeichnete es als einen "glücklichen Umstand, dass die Wege, die seinerzeit von den Soldaten während der Kriegshandlungen angelegt wurden, heute zu völkerverbindenden Friedenswegen in der Karnischen Region geworden sind". Dies werde "in besonderer Weise auch dadurch deutlich, dass auch Alpini (italienische Gebirgssoldaten, Anm.) aus dem Cadore zur Kranzniederlegung gekommen sind".
Die Diözese Gurk-Klagenfurt lädt auch heuer im Sommer wieder Wanderer, Bergsteiger und Naturfreunde zu insgesamt 40 liturgischen Feiern auf den Kärntner Bergen und Almen ein. Bergmessen mit Diözesanadministrator Guggenberger stehen am kommenden Samstag am Hochweißsteinhaus (1.868m) in den Karnischen Alpen, am 28. Juli an der Feldalmhütte in Reichenfels und am Sonntag, 29. Juli, auf der Hiaslalm (1.074m) auf der Hochrindl auf dem Programm.
Vor 100 Jahren Piave-Schlachten
Vor 100 Jahren fanden an der Alpenfront die Piave-Schlachten zwischen Österreich-Ungarn und Italien statt. In der Zwölften Isonzoschlacht - auch Schlacht von Karfreit - im Oktober/November 1917 war es Österreich-Ungarn und Deutschland gelungen, die Italiener in den Julischen Alpen vernichtend zu schlagen und sie zum Rückzug vom Isonzo zum Piavefluss zu zwingen. Auf dem Monte Grappa und am Piave kam der Vorstoß der Mittelmächte teils wegen des italienischen Widerstandes auf dem Grappa-Eckpfeiler, teils wegen des schlechten Wetters und des hochwasserführenden Piave.
Nach der Schlacht bei Karfreit war das italienische Heer wegen der hohen Verluste seinem Gegner an Truppenzahl stark unterlegen, doch ab März 1918 sandten Großbritannien und Frankreich Verstärkung, dazu kam eine tschechische Division und ein amerikanisches Regiment, das zum Teil aus italienischen Auswanderern bestand. Angesichts der zunehmenden eigenen Probleme versuchte Österreich-Ungarn in der Zweiten Piaveschlacht im Juni 1918, Italien definitiv zu besiegen und den Krieg schnellstmöglich zu beenden. Dies scheiterte am italienischen Widerstand. Der Zusammenbruch erfolgte dann im Oktober 1918.
Quelle: kathpress