Bischöfe begleiten rund 4.000 Ministranten auf Rom-Wallfahrt
Die Bischöfe Wilhelm Krautwaschl (Graz), Hermann Glettler (Innsbruck) und Jugendbischof Stephan Turnovszky begleiten heuer rund 4.000 österreichische Kinder und Jugendliche von 29. Juli bis 4. August auf einer Ministranten-Wallfahrt nach Rom und feiern mit ihnen dort Gottesdienste. Das traditionelle "Österreicher-Treffen" findet am 1. August in der Basilika St. Paul vor den Mauern statt, gab die "Katholische Jungschar" (KJS) am Montag in einer Aussendung bekannt.
Am 29. Juli machen sich die Ministranten aus Österreich in 56 Bussen auf, um eine Woche lang Rom zu erkunden, Ministranten aus anderen Ländern kennenzulernen und am 31. Juli gemeinsam mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz zu beten. Insgesamt werden rund 56.000 Ministranten aus 18 Ländern Welt - von Antigua bis zu den USA - erwartet. Veranstaltet wird die internationale Wallfahrt vom "Internationalen Ministrantinnen-Bund" C.I.M (Coetus Internationalis Ministrantium). Motto ist heuer "Suche Frieden und jage ihm nach".
Stichwort: Ministranten |
Ministranten sind Helfer des Priesters. Sie nehmen liturgische Hilfsdienste wahr, etwa bei der Gabenbereitung. Zudem sind sie für eine festliche Gestaltung des Gottesdienstes mit Weihrauch und Kerzen zuständig. In der Regel übernehmen diese Aufgaben Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene. Der Begriff Ministrant leitet sich aus dem lateinischen "ministrare" ab und bedeutet zu deutsch "dienen". 2017 waren in Österreich rund 45.000 Mädchen und Buben Ministranten. 54 Prozent davon sind weiblich. Den Ministrantendienst gibt es seit dem 8. Jahrhundert. Früher - als die Messen noch in Latein abgehalten wurden - war es ihre Aufgabe, stellvertretend für die anwesende Feiergemeinde, die der lateinischen Sprache nicht mächtig war, bei der Liturgie die Antworten zu geben. Hierzu lernten sie die lateinischen Gebete auswendig. Neben Erwachsenen wurden zu jener Zeit vor allem Knaben aufgrund ihrer hellen Stimmen für diese Aufgabe herangezogen. Mit der Zeit hat sich auch die Rolle der Ministranten gewandelt. Vor allem das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65), das die tätige Teilnahme der Feiergemeinde an der Liturgie betonte, führte zu einer Neubewertung des Ministrantendienstes. Sie ersetzen nun nicht nur die bis dahin passive Gemeinde, sondern erfüllen eine eigenständige Rolle innerhalb der Liturgie. Heute sind mehrere Zehntausend Kinder und Jugendliche in ganz Österreich in der Jugendpastoral - sei es in der Jungschar oder als Ministranten - aktiv. Seit 1994 sind auch Mädchen für den Ministrantendienst zugelassen. |
Der Großteil der österreichischen Pilger, 1.500 Ministranten, kommt aus der Diözese Linz, gefolgt von der Erzdiözese Wien mit 800, der Diözese Graz-Seckau mit 480 und der Diözese St. Pölten mit 420 jungen Ministranten. Die Bischöfe Krautwaschl und Glettler feiern mit den Ministranten aus ihren Diözesen jeweils am 3. August einen Abschlussgottesdienst. In Österreich ministrieren insgesamt fast 45.000 Mädchen und Buben.
Die Wallfahrt ist für den KJS-Vorsitzenden Jakob Haijes so besonders, "weil Ministranten aus verschiedenen Ländern und Kontinenten zusammenkommen". So sollen die Ministranten neue Impulse und viel Motivation mit nach Hause nehmen, so Haijs.
Petra Lindinger, Koordinatorin der Wallfahrt in Österreich, sprach von einem "Mega-Event mit Tradition". Die internationale Wallfahrt fand erstmals 1962 und seit 1980 in regelmäßigen Abständen alle vier bis fünf Jahre statt.
Quelle: Kathpress