Graz: Fokolar-Bischöfe beim Landeshauptmann
60 Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe sind am Mittwochnachmittag vom steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer empfangen worden. Die hohen Kirchenvertreter sind Mitglieder der von der italienischen Katholikin Chiara Lubich (1920-2008) gegründeten und heute in fast 200 Ländern tätigen Fokolar-Bewegung. Ihr Fokus liegt in franziskanischer Glaubenspraxis, Sozialengagement und Ökumene. Die "Fokolarbischöfe" treffen sich diese Woche auf Einladung von des Grazer Bischofs Wilhelm Krautwaschl auf Schloss Seggau.
Schützenhöfer sprach mit Blick auf die Gäste von einer "hohen Auszeichnung". Das "gelebte Miteinander" mit allen Konfessionen sei in der Steiermark "kein Lippenbekenntnis, sondern seit vielen Jahrzehnten bereits bestens gelebte Praxis", so der Landeschef. Und auch der Verantwortliche für die Bischöfe der Fokolarbewegung, der Erzbischof von Bangkok, Kardinal Francis Xavier Kriengsak, unterstrich in seinen Dankesworten, dass er die Begegnung als Ausdruck der "großen Wertschätzung und Verbundenheit des Landes der Kirche gegenüber" betrachte. Es bestehe eine für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft zwischen Land und Kirche, in der man auch mit Kontroversen konstruktiv umzugehen wisse.
Gastgeber Bischof Kautwaschl betonte, dass sich die Fokolarbewegung als "Brückenbauer" verstehe. "Wir wollen in allen Lebensbereichen den Geist der Geschwisterlichkeit hineintragen." Dass das Land Steiermark die dafür nötigen Räume für Begegnung und Dialog bieten wolle, werde durch den Empfang unterstrichen.
Chiara Lubich hatte 1943 in Trient die Bewegung gegründet, der heute weltweit rund 140.000 Mitglieder angehören. Neben katholischen Christen gehören 50.000 Christen aus über 350 Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, 30.000 Angehörige der großen Religionen wie Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus sowie 70.000 Menschen ohne religiöses Bekenntnis in 194 Ländern dazu. In Österreich, wo die Bewegung seit über 50 Jahren besteht, zählt sie 1.300 Mitglieder und über 20.000 Sympathisantinnen und Sympathisanten.
Quelle: Kathpress