Krautwaschl: Ministrieren soll auf Alltag abfärben
Ministranten sollen sich bei ihrem Dienst am Altar an das erinnern, was Jesus gelebt hat - um dann auch ihren Alltag entsprechend zu gestalten: Das hat der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl am Freitagnachmittag bei der Abschlussmesse der Internationalen Ministrantenwallfahrt in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore dargelegt. Krautwaschl feierte gemeinsam mit knapp 500 Messdienern aus der Steiermark, ebenso wie auch der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler mit den jungen Teilnehmern aus Tirol vor der Heimreise einen Gottesdienst feierte.
Ein Leben nach dem Evangelium sei "anstrengend, aber toll", erklärte Krautwaschl den Ministranten mit einer Anekdote aus dem diese Woche im Seggau stattgefundenem Bischofstreffen der Fokolare-Bewegung. Auch ein Bischof aus Madagaskar sei dabei gewesen, der nach jahrelangen Zahnschmerzen in der Steiermark erstmals einen Zahnarzt besuchte und dank einer Prothese und Plomben nun wieder schmerzfrei geschlafen habe. "Dieser Bischof geht zu seinen Leuten täglich bis zu 60 Kilometer durch den Busch zu Fuß, um sie zu besuchen, um mit ihnen zu feiern, um dem Frieden nachzujagen!" Ihn selbst rege hingegen manchmal schon auf, wenn das Bett zu weich sei, es "immer nur Nudeln" gebe oder wenn das Wetter viel zu heiß sei, bekannte Krautwaschl.
Das aus der Bibel entnommene Motto des Ministrantentreffens "Suche Frieden und jage ihm nach!" fordere dazu heraus, bei den Alltagsproblemen "nicht schlapp zu machen" und im Einsatz für Friede und Liebe nicht zu ermüden, sagte der steirische Bischof. Hilfen dabei sei die ständige Suche nach der Gemeinschaft mit Jesus, in den Sakramenten, im Versuch das Evangelium im eigenen Leben umzusetzen und "in meinem Nächsten, der mir über den Weg rennt". Die Ministranten rief Krautwaschl dazu auf, untereinander in Kontakt zu bleiben über die Sozialen Medien und sich öfters gegenseitig daran zu erinnern, "was ich leben möchte". "Dann wird das Leben in der Steiermark auch ein anderes!", so der Bischof.
Mit den Abschlussgottesdiensten am Freitagnachmittag und der anschließenden Heimfahrt endete für 4.000 österreichische Kinder und Jugendlichen das Internationale Ministrantentreffen. Insgesamt waren über 60.000 Ministranten aus rund 20 Ländern zu dem fünftägigen Großevent in Rom gekommen, beim Höhepunkt mit Papst Franziskus am Dienstag zählte man sogar 80.000. Unter den Österreichern, die hinter den deutschen die teilnehmerstärkste Gruppe bildeten, war die Diözese Linz mit 1.500 Ministranten vertreten, die Erzdiözese Wien mit 800, Graz-Seckau mit 480 und St. Pölten mit 400, doch auch aus den anderen Diözesen kamen Gruppen angereist. Das Treffen wird vom Internationalen Ministrantenbund CIM alle vier bis fünf Jahre veranstaltet.
Quelle: kathpress