Tausende Burgenland-Kroaten pilgern nach Mariazell
Tausende Kroaten aus dem Burgenland, Wien, Ungarn und der Slowakei werden am kommenden Wochenende an der traditionellen Kroatenwallfahrt nach Mariazell teilnehmen. Sie ist ein Fixpunkt im Wallfahrtsprogramm der steirischen Basilika: Seit 95 Jahren - seit 1923 - pilgern Ende August Kroaten aus den gemischtsprachigen Pfarren zur Mariazeller Gnadenstatue. Etliche Pfarrgruppen wollen die gesamte Strecke nach Mariazell zu Fuß bewältigten und mit den anderen Pilgern am Freitag, 24. August, feierlich in die Basilika einziehen. Der erste gemeinsame Wallfahrergottesdienst wird vom Eisenstädter Bischofsvikar P. Stefan Vukits geleitet.
Am Samstag werden um 7 und 10 Uhr Heilige Messen in der Basilika zelebriert, um 14.30 Uhr findet der Kreuzweg auf den Kalvarienberg statt. Den von der Pfarre Eisenstadt und der Musikgruppe Tamburizza Zagersdorf mitgestaltete Festgottesdienst um 19 Uhr am Hochaltar der Basilika feiert der Diözesanbischof von Eisenstadt Ägidius J. Zsifkovics. Die traditionelle große Lichterprozession durch den Ortskern von Mariazell findet im Anschluss statt.
Am Sonntag werden erneut um 7 und um 10 Uhr Messfeiern zelebriert, letztere mit dem Diözesanbischof von Hvar (Kroatien), Petar Palic. Diese Feier wird von Pfarre, Chor und Tamburizza aus der Pfarre Narda in der Diözese Szombathely (Ungarn) mitgestaltet, wo 2018/19 die Mariazeller Wandermuttergottes aufbewahrt wird.
Den Abschluss der Wallfahrt bildet die Andacht mit Übergabe der Wandermuttergottes - eine Darstellung der Magna Mater Austriae von Mariazell, die in Österreich, Kroatien und der Slowakei länderübergreifend verwendet wird - und feierlichem Auszug. Die Wandermuttergottes wird während der gesamten Wallfahrt mitgetragen und als "Gütige Mutter der slawischen Völker" bezeichnet. Die Idee, die Gnadenstatue innerhalb der kroatischen Gemeinde wandern zu lassen stammt vom ersten Eisenstädter Diözesanbischof Stefan Laszlo. Aus dieser Idee ergab sich eine Tradition, die bis heute gepflegt wird.
Die etwa 35.000 bis 40.000 zählenden burgenländischen Kroaten, von denen ungefähr 15.000 in Wien leben, bilden die größte der sechs gesetzlich anerkannten autochthonen Volksgruppen in Österreich.
Quelle: kathpress