25-Jährige kauft Linzer Traditions-Buchhandlung "Veritas"
Die Linzer Kunst- und Buchhandlung "Veritas" hat eine neue Besitzerin: Die frühere Verkaufsleiterin Melanie Hofinger hat das Geschäft gekauft und wird das Traditionshaus künftig leiten. Die 25-Jährige bleibt der Linie des Vorbesitzers, des "Veritas"-Verlags, treu: "Wir möchten in Linz und ganz Oberösterreich Ansprechpartner für Theologie und Philosophie sowie für liturgische Bücher bleiben", sagte Hofinger im Interview mit der Linzer "KirchenZeitung" (aktuelle Ausgabe). Der Verlag gab das Traditionshaus auf, da die Kunst- und Buchhandlung nicht mehr in das Unternehmenskonzept gepasst habe.
Bleiben soll auch der Kunsthandel. "Wenn man ein Kreuz für die neue Wohnung braucht, Taufkerzen oder Hochzeitskerzen - dann muss den Kunden als Erstes die 'Veritas' einfallen, weil man dort gut beraten wird, Auswahl hat und Qualität bekommt. Da ist in Linz und Oberösterreich absolut Platz für uns", sagte Hofinger. Veränderungen soll es allerdings in der Gestaltung des Geschäftslokals geben. Deshalb ist der Laden in der letzten Septemberwoche wegen Umbaus geschlossen. Am 1. Oktober erfolgt dann der Star der neuen "Veritas"-Buchhandlung.
Um mit Internet-Verkaufsplattformen Schritt halten zu können, überlegt die neue Eigentümerin auch die Entwicklung einer App, die Online-Bestellungen ermöglicht. Außerdem: "Ein Buch kostet über Amazon keinen Cent weniger als bei uns und ist ebenso schnell da." Das müsse den Kunden wieder mehr bewusst gemacht werden.
Um auch künftig auf dem Markt bestehen zu können, setzt die 25-Jährige vor allem auf gute Beratung. Hofinger:
Es geht um die Leidenschaft, den Kunden so zu beraten, wie man selbst beraten werden möchte. Das soll die 'Veritas' auszeichnen.
Außerdem gebe es eine gute Zusammenarbeit mit der als Vermieterin fungierenden Diözese Linz und ihren Pfarren.
Der Diözese liegt an uns, und ich will alles tun, dass das weiterhin so ist.
Dombücherei Linz schließt
Bewegung in die Linzer Bücher-Landschaft bringt auch die geplante Schließung der Linzer Dombücherei. Trotz 300.000 Entlehnungen im vergangenen Jahr wird die Bibliothek nun mit Ende des Jahres nach 59 Jahren geschlossen, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" kürzlich. Nötig mache die Schließung das sanierungsbedürftige Gebäude, in dem die Bücherei untergebracht ist. "Es bröckelt der Verputz von den Wänden, und die 20 Jahre alte Heizung muss erneuert werden", sagte Wolfgang Hagn, Obmann des Fördervereins "Bücherei am Dom". Die Suche nach einem Ersatzquartier sei erfolglos verlaufen.
"Auch die Kooperation mit dem Adalbert-Stifter-Gymnasium war nicht möglich. Wir hätten einen eigenen Eingang gebraucht, der Öffnungszeiten auch während der schulfreien Zeit ermöglicht." Außerdem sei der aktuelle Bestand von 15.000 Medien zu groß. Nach der Räumung möchte sich die Diözese ein bis zwei Jahre Zeit nehmen, um zu überlegen, was mit dem Gebäude geschehen soll, sagte Hagn. Bis 31. Oktober können Kunden noch Bücher, DVDs und Spiele ausborgen. Einige Medien, vor allem Kinderbücher, werden nun abverkauft.
Quelle: kathpress