Zsifkovics würdigt neue Selige Sr. Alphonsa Eppinger als Vorbild
Bischof Ägidius J. Zsifkovics hat die Ordensfrau Mutter Alphonsa Maria Eppinger (1814-1867) als "leuchtendes Vorbild" gewürdigt. In ihrem zeitlebens unermüdlichen Einsatz für die Armen und Hilfsbedürftigen habe die neue katholische Selige "allen gezeigt, wie erfüllt und reich ein Leben der Hingabe, Fürsorge und Hilfsbereitschaft sein kann", betonte der Eisenstädter Diözesanbischof am Donnerstag in einer Erklärung. Zsifkovics hatte an der Seligsprechung Eppingers am vergangenen Sonntag in Straßburg gemeinsam mit den österreichischen Mitgliedern der von Sr. Alphonsa gegründeten "Schwestern vom Göttlichen Erlöser" und einer Abordnung des Wiener Schulzentrums Kenyongasse teilgenommen.
Besonders hob Bischof Zsifkovics die Verdienste der Schwestern vom Göttlichen Erlöser hervor: Die Schwesterngemeinschaft, die 1874 ins heutige Burgenland kam und dort bald zum größten Orden der Region wurde, sei ein aus der Geschichte nicht wegzudenkender "Schatz in der Ordenslandschaft" und ein "Segen für das Burgenland". Über Generationen hätten die Schwestern "großartige Arbeit in den Bereichen Bildung, Erziehung und Soziales" geleistet, so der Eisenstädter Diözesanbischof in seinen Dankesworten. Die "Schwestern vom Göttlichen Erlöser" sind in Kindergärten und Schulen, in der Kranken- und Altenpflege und der kirchlichen Jugendarbeit tätig.
Auftrag des Ordens in Zeiten "rückläufiger Berufungen und schwindender Kraft" sei es, auf die eigenen Wurzeln zu blicken und wie die Gründerin Sr. Eppinger "gesicherte Nischen zu verlassen und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen", betonte Zsifkovics.
Sr. Alphonsa Eppinger sei eine "Wegweiserin im Alltag", würdigten auch Vertreter des Bildungszentrums Kenyongasse die neue Selige. Durch die Feier in Straßburg sei die Ordensgründerin mit ihrem Auftrag nun noch präsenter als zuvor, hieß es in einer Mitteilung. Damals wie heute gehe es darum, "da zu sein, für alle, die unsere Hilfe benötigen, unabhängig von Religion und Herkunft", erklärte Schuldirektorin Susanne Stangl. Mit der Seligsprechung werde eine "Frau, die große Zweifel hegte, selbstkritisch war und Großartiges leistete" zur Ehre der Altäre gehoben.
Mutter Alphonsa Maria wurde als Elisabeth Eppinger am 9. September 1814 als erstes von elf Kindern in Bad Niederbronn im Elsass geboren. Sie wuchs in bescheidenen Verhältnissen innerhalb einer deutschsprachigen Landarbeiterfamilie auf. Bereits in ihrer frühen Kindheit fühlte sie sich zu Gott hingezogen, zeigte sich tief betroffen vom gekreuzigten Jesus und überzeugt von der Liebe Gottes zu den Menschen. Ihr Glaube half ihr auch, eine Reihe schwerer Krankheiten in der Kindheit zu überstehen. Sie fasst den Entschluss, ihr Leben in den Dienst der Armen, Alten und Kranken zu stellen.
1849 gründete sie in Niederbronn die Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser und nahm den Ordensnamen Alphons Maria an. Rasch schlossen sich viele junge Frauen dem Orden an und waren in vielen Bereichen aktiver Nächstenliebe tätig. 1854 wird die erste Niederlassung in Würzburg gegründet, 1857 erfolgt die erste Niederlassung in Wien. 1854 erkannte der französische Staat die Gemeinschaft an, 1866, ein Jahr vor dem Tod von Alphonsa Maria Eppinger, wurde sie durch Papst Pius IX. bestätigt. Erste Niederlassungen im heutigen Burgenland entstanden in Neusiedl am See, Eisenstadt-Oberberg, Steinberg und Rechnitz. Mutter Alphonsa Maria starb am 31. Juli 1867. Ihr Orden zählt heute weltweit an die 1.000 Mitglieder.
Quelle: kathpress