Caritas-Studie zeigt Verbindung zwischen Armut und Gesundheit auf
Eine neue Studie der Caritas Salzburg mit dem Titel "Sozialen Ungleichheit und gesundheitlichen Ungleichheit im Bundesland Salzburg" hat gezeigt: Armut und Gesundheit hängen oft zusammen. 32.000 Salzburger hätten demnach einen schlechten Gesundheitszustand. Armutsbetroffene Menschen seien laut der Studie überproportional häufig betroffen. "Die Wirtschaft boomt, doch die Sozialleistungen werden zurück gefahren. Wir haben als Gesellschaft eine Verantwortung für unsere schwächeren Mitglieder und die müssen wir wahrnehmen", so Caritas-Direktor Johannes Dines am Donnerstag in einer Aussendung.
Eine wichtige Rolle spiele hierbei die Wohnsituation. 9.000 Menschen in ganz Salzburg gaben demnach an, finanziell nicht in der Lage zu sein, die Wohnung ausreichend heizen zu können. Steigende Mietpreise würden Betroffene zudem dazu zwingen, in alten, teils schimmligen Wohnungen zu wohnen. 37.000 Personen meldeten, bei der Ernährung sparen zu müssen. Für diese sei es kaum möglich, Fleisch oder Fisch zu essen. "Salzburg ist eine reiche Stadt. Armut gibt es aber auch hier bei uns und Armut hat viele Gesichter", so Dines.
Dass Armut und Gesundheit zusammen gehören, zeige auch ein Blick auf die Einkommensklassen. Mehr als ein Drittel der armutsgefährdeten Menschen in Österreich seien chronisch krank. "Gerade bei Kindern ist es wichtig, frühzeitig und präventiv zu helfen. Damit aus chronisch-kranken Kindern nicht chronisch-kranke Erwachsene werden", so Studien-Autor Robert Buggler.
Das österreichische Gesundheitssystem sei vergleichsweise hervorragend und dennoch: "Je weiter die Schere zwischen Arm und Reich aufgeht, desto deutlicher sind auch die Unterschiede zwischen Krankheit und Gesundheit in den wohlhabenden und ärmeren Gruppen", heißt es in der Aussendung weiter. Gerade einkommensschwache Personen oder Familien hätten oftmals Schwierigkeiten bei der Finanzierung von Brillen oder Hörgeräten sowie teuren Therapien oder Medikamenten.
Auf einen Arztbesuch und die damit verbundenen Kosten verzichten laut eigenen Angaben 6.000 Salzburger. 5.000 Personen nehmen aus unterschiedlichen Gründen keine zahnärztlichen Leistungen in Anspruch. Obwohl Befreiungen und Zuschüsse durch die Salzburger Gebietskrankenkasse angeboten werden, hielten fehlende Informationen, Unverständlichkeit von Befunden sowie Angst und Scham armutsbetroffene Menschen vom Arztbesuch ab.
Die Caritas Salzburg leistet unterschiedliche Beiträge zur Verringerung der sozialen, aber auch gesundheitlichen Ungleichheit. Im Jahr 2017 unterstützte die Sozialberatung rund 200 Mal bei gesundheitlichen Belangen. Rund 700 Menschen wurden bei der Deckung von Energiekosten geholfen. Mehr als 400 Menschen suchten Rat bei Fragen rund um die Themen Krankheit und Gesundheit. Im Haus Franziskus können obdachlose Menschen medizinisch versorgt werden. Mehr als 2.000 Betroffene wurde in den letzten drei Jahren geholfen.
Quelle: kathpress