Jesuit: Korruption in Bulgarien "Riesenproblem"
Korruption ist in Bulgarien auch 25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nach wie vor ein "Riesenproblem". Darauf machte der Jesuit P. Markus Inama in einem Interview mit der Vorarlberger Kirchenzeitung "KirchenBlatt". "Einige wenige bereichern sich, die vielen von Armut betroffenen Menschen bleiben auf der Strecke", so P. Inama, der als Mitarbeiter der gemeinnützigen Organisation "Concordia" vier Jahre lang in Bulgarien lebte. Aktuell ist er Superior der Jesuiten in Wien. Die Behauptung, Roma bekämen so viele Sozialleistungen, dass für andere nichts übrigbleibe, wies er entschieden zurück. Das stimme nicht, man habe allerdings gerne einen Sündenbock.
Aktuell wird mit Mitteln von "Concordia" ein neues Tages- und Sozialzentrum in Orlandovtzi gebaut. Es richtet sich unter anderem an Kinder und Jugendliche, die misshandelt werden oder auf der Straße leben, aber auch an Schulabbrecher und Familien in existenzieller Not. Der Bau schreite zügig voran, nächstes Jahr sollen dort die ersten Kinder betreut werden, zu essen bekommen und medizinisch versorgt werden, kündigte Inama an.
Gegründet wurde "Concordia" 1991 in Rumänien vom Jesuitenpater Georg Sporschill, der inzwischen aber ein anderes Hilfsprojekt verantwortet. Dem aktuellen Dreiervorstand von "Concordia" gehören neben dem Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner noch Ulla Konrad und P. Inama an. Die Organisation konnte laut aktuellem Jahresbericht mit seinen Projekten 2017 mehr als 9.000 Menschen erreichen; vor allem Kinder und Jugendliche aber auch alte alleinstehende Menschen.
Finanziert wird "Concordia" zum überwiegenden Teil aus Spenden. "Wir sind dankbar für die Großspender, die wir haben. Genauso wichtig aber sind uns auch die vielen Kleinspender, die Concordia mittragen. Allen gilt unser herzlicher Dank", so P. Inama. (Spendenkonto: Concordia Sozialprojekte; Raiffeisenlandesbank NOE-WIEN; IBAN: AT66 3200 0000 0703 4499; Infos: www.concordia.or.at)
Quelle: kathpress