Neues Messlektionar: Präsentation Mitte November in Wien
Die Ende 2016 präsentierte neue Bibelübersetzung in deutscher Sprache hält ab 2. Dezember Einzug in die Messfeiern. Wie die Deutsche Bischofskonferenz am Dienstag in Bonn mitteilte, ist ab Mittwoch der erste Lektionarsband erhältlich, der auf der neuen Bibelübersetzung beruht. Die weiteren Ausgaben des auf acht Bände angelegten Lektionars sollen folgen.
In Österreich wird das Lektionar am 15. November vom Salzburger Erzbischof Franz Lackner, dem St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried und Bibelwerks-Direktorin Elisabeth Birnbaum präsentiert. Die Vorstellung findet im Rahmen einer Pressekonferenz um 10 Uhr im Wiener "Club Stephansplatz 4" statt.
Tipps
Website des Bibelwerkes "Jahre der Bibel" zum neuen Lektionar
Website des Liturgischen Instituts zum neuen Lektionar
Das Messlektionar in der Revidierten Einheitsübersetzung für den deutschen Sprachraum kommt ab dem Ersten Adventsonntag in allen Teilen des deutschen Sprachraums in Verwendung. Die in den Gottesdiensten vorgetragenen Bibeltexte sind in drei "Lesejahre" unterteilt, die turnusmäßig am ersten Advent wechseln. Der jetzt erhältliche Band enthält die Texte für das Lesejahr C, das diesmal am 2. Dezember beginnt.
Die Texte seien "nur in Nuancen" überarbeitet worden, betonte die Direktorin des Katholischen Bibelwerks Stuttgart, Katrin Brockmöller, in einem Interview der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. Am 1. Advent werde beispielsweise aus dem Lukas-Evangelium gelesen. Dort heiße es künftig über die Endzeit: "Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen." Brockmöller erläuterte die Änderung: "Früher hatte man übersetzt: 'auf einer Wolke'. Hier handelt es sich nicht um eine Art fliegenden Teppich, sondern um ein sprachliches Bild für göttliche Gegenwart."
Die vorbereiteten acht Bände umfassen die drei Lesejahre; die übrigen fünf Bände enthalten die biblischen Texte für die sogenannten geprägten Zeiten (Weihnachts- und Osterfestkreis), für die gewöhnlichen Wochentage und die Heiligenfeste, für die Feier der Sakramente, Sakramentalien sowie von Begräbnissen und schließlich für die verschiedenen Votivmessen (mit Marienmessen).
Der neue Klang der liturgischen Verkündigung des Wortes Gottes findet in der künftigen Buchgestaltung eine optische Entsprechung. So präsentiert sich das Schriftbild aufgefrischt und zielt auf bessere Lesbarkeit. Die klare und ausdrucksstarke Einbandgestaltung hat der Wiener Künstler und Designer Christof Cremer gestaltet.
Die neue Einheitsübersetzung der Bibel war Ende 2016 von den Bischöfen im deutschen Sprachgebiet der Öffentlichkeit nach zehnjähriger Arbeit übergeben worden. Sie löste die Vorgängerfassung aus dem Jahr 1979 ab und ist heute die offizielle katholische Übersetzung in deutscher Sprache.
Eine ihrer Besonderheiten ist die konsequente Nähe zum Urtext. Sie greift den biblischen Originalton auf, ebenso die typisch biblische Sprach- und Bilderwelt, ohne zu reduzieren oder hinzuzufügen. Die Einheitsübersetzung von 2016 gilt als offizieller deutschsprachiger Bibeltext. Das bedeutet, dass sie auch Eingang in die liturgischen Bücher finden muss.
Quelle: Kathpress