Salzburg: "Aktion Familienfasttag" feiert 60-Jahr-Jubiläum
Mit einem Symposion und einem Festakt in Salzburg begeht die Katholische Frauenbewegung Österreich (kfb) in dieser Woche das 60-Jahr-Jubiläum der "Aktion Familienfasttag". Das Symposion von 9. bis 10. November im Bildungszentrum St. Virgil steht unter dem Motto "Frauen verändern die Welt". Zu Wort kommen dabei vor allem Projektpartner der "Aktion Familienfasttag" aus aller Welt. Die Vorträge werden in Workshops vertieft. Dabei sollen "Visionen hin zu einer gerechteren Welt" entwickelt werden, wie es von Seiten der Frauenbewegung heißt.
Der Festakt zum 60-Jahr-Jubiläum ist Teil des Symposions und beginnt am Freitag, 9. November, um 18 Uhr. Die Festrede wird die langjährige kfb-Generalsekretärin Anja Appel halten. Sie ist seit kurzem Geschäftsführerin der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO).
Die entwicklungspolitische Initiative "Aktion Familienfasttag", die besonders durch ihre "Suppenessen" bekannt ist, unterstützt mit jährlichen Spenden von rund 2,4 Millionen Euro mehr als 100 Projektpartner in Afrika, Asien und Lateinamerika. Man setze sich dabei u.a. ein "gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, für die Durchsetzung von Frauen- und Menschenrechten sowie für einen Systemwandel hin zu gerechten Strukturen, in denen Frauen gleichberechtigt und ermächtigt aktiv sind", so die kfb-Vorsitzende Veronika Pernsteiner.
Gegründet wurde die Aktion vor 60 Jahren von der damaligen kfb-Vorsitzenden Herta Pammer (1905-1995) im Kontext der Spaltung Koreas. Der Aufruf lautete damals, "über den Tellerrand hinaus zu sehen" und jenes Geld zu spenden, das Familien übrig geblieben war, wenn sie am jeweils zweiten Freitag in der Fastenzeit nur Suppe aßen.
Die Spendengelder flossen zwischenzeitlich nicht nur nach Südkorea, sondern auch nach Thailand, Laos, auf die Philippinen und nach Taiwan. In den 1970er Jahren wurde Indien Schwerpunktland. Christa Esterhazy professionalisierte als Referentin der kfb für Entwicklungshilfe die Förderpolitik der "Aktion Familienfasttag", die sie mit dem Internationalen Dachverband katholischer Hilfswerke (CIDSE) koordinierte.
Benefizsuppenessen seit 1992
Nach der Weltfrauenkonferenz in Nairobi 1985 wurde die "Aktion Familienfasttag" verstärkt gegen Gewalt gegen Frauen aktiv und weitete ihr Engagement auf Nepal, Chile und Nicaragua aus. Seit 1992 veranstaltet die kfb öffentlichkeitswirksame "Benefizsuppenessen", unterstützt von Kirchenvertretern, Politikern und Prominenten aus Kultur und Gesellschaft.
Seit den 2000er Jahren engagiert sich die kfb mit der "Aktion Familienfasttag" und diversen zivilgesellschaftlichen Organisationen verstärkt um eine Änderung von Wirtschaft und Politik in den Ländern des Nordens.
In diese Richtung zielt auch das anstehende Symposion zum 60-Jahr-Jubiläum: Klimakrise, Wirtschaftskrise, Demokratiekrise, Armut und Diskrimierung seien allesamt Konsequenzen "einer gemeinsamen, faulen Wurzel, einem System, in dem Profit mehr zählt als Menschenrechte und der Schutz unseres Planeten", heißt es in der Ankündigung. Vor allem Frauen seien die größten Verliererinnen in den aktuellen Krisen.
Deshalb gilt es laut Frauenbewegung: "Lernen wir voneinander: andere Formen des Zusammenlebens, des Arbeitens, des Wirtschaftens für ein gutes Leben für alle." Einen Fokus wollen wir auf den Beitrag von und für Frauen legen, um unsere zukünftige Arbeit gemeinsam zu gestalten. (Infos: www.teilen.at)
Quelle: kathpress