Wiener Ordenskrankenhäuser unterstützen Spital in Ghana
Wien, 5.6.07 (KAP) Die Wiener Ordenskrankenhäuser unterstützen mit ihrer Hilfsinitiative "Partnerschaft für Nächstenliebe" heuer das "St. John of God Hospital" in Asafo in Ghana. Prof. Paul Aiginger, Sprecher der Wiener Ordenskrankenhäuser, überreichte einen Spendenscheck in der Höhe von 8.500 Euro an die beiden Ärzte Heidi Wrabetz und Matthias Kux. Die beiden pensionierten Chirurgen unterstützen im Rahmen der Organisation "Austrian doctors for disabled" das medizinische Personal in Asafo bei ihrer Arbeit.
Das "St. John of God Hospital" wurde 1956 als erstes Spital der Barmherzigen Brüder in Afrika gegründet. Heute verfügt es über 140 Betten. Asafo liegt in einem entlegenen und schwer zugänglichen Urwaldgebiet im Westen von Ghana, rund 800 Kilometer von der Hauptstadt Accra entfernt. Drei Ärzte versehen im Krankenhaus ihren Dienst.
Unterstützt werden sie seit einigen Jahren von Wrabetz und Kux, die auch regelmäßig selbst an Ort und Stelle mithelfen. Wrabetz ist seit 2000 jährlich im Schnitt vier Monate in Asafo, Kux unterstützt sie seit 2005. Zu behandeln sind vor allem Patienten mit Tetanus, Tollwut, Aids, Tuberkulose oder Schlangenbissen. Auch brauchen immer wieder Frauen bei komplizierten Geburten medizinische Hilfe. "Als Arzt muss man viel improvisieren und weit über das eigene Fach hinaus behandeln. Man wird mit Krankheitsbildern konfrontiert, die man in Österreich nur vom Hörensagen und aus Büchern kennt", so Wrabetz.
Kux wies auf die notwendige Aus- und Weiterbildung des medizinischen Personals hin: So sei für den Herbst 2007 ein Studienaufenthalt für den Gynäkologen aus Asafo auf der geburtshilflich-gynäkologischen Abteilung des St. Josef-Krankenhauses in Wien vereinbart. Weiters würden die Kosten für Fortbildungskurse für die drei hauptverantwortlichen Hebammen übernommen.
Mit 2006 wurde in Ghana eine staatliche Krankenversicherung eingeführt, in der bisher aber nur 20 Prozent der Bevölkerung versichert sind. Die Todesrate bei den Nicht-Versicherten ist etwa drei Mal so hoch wie bei den Versicherten und trifft vor allem Frauen und Kinder. Die durchschnittlichen Behandlungskosten verschlingen das Einkommen einer 8- bis 10-köpfigen Familie von einem halben Jahr, machten Wrabetz und Kux auf weitere dringend notwendige Spenden aufmerksam, damit die BarmherzigenBrüder das Spital in Asafo unterstützen können.
Geld für das Hilfsprojekt wurde bei der Benefizveranstaltung "Konzert für Nächstenliebe" im Museum für angewandte Kunst in Wien gesammelt; eine Solistengruppe der Wiener Philharmoniker - das Ensemble Kovacic/Bartolomey - stellte sich dafür zur Verfügung. Unter dem Motto "Acht Jahreszeiten" spielte das Ensemble Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" und Astor Piazzollas "Las cuatro estaciones portenas". Mijou Kovacs las dazu Texte von Vivaldi und Piazzolla. Die Veranstaltung stand unter dem Ehrenschutz von Kardinal Christoph Schönborn und Bürgermeister Michael Häupl. Zu den Ehrengästen zählte u.a. auch der Wiener Weihbischof Franz Scharl. Bundespräsident Heinz Fischer würdigte in einem Grußwort das Engagement der Ordenskrankenhäuser und der österreichischen Helfer in Ghana.
Spenden für die "Partnerschaft für Nächstenliebe" erbitten die Ordenskrankenhäuser auf die Konten: Schelhammer&Schattera, Kto.Nr. 249.300, BLZ 19190 bzw. Bank Austria Creditanstalt, Kto.Nr. 85018.251.300, BLZ 12000.