
Schönborn würdigt verstorbene "Cenacolo"-Gründerin Sr. Petrozzi
Kardinal Christoph Schönborn hat die verstorbene italienische Ordensfrau Sr. Elvira Petrozzi, Gründerin der Gemeinschaft "Cenacolo", die sich der Hilfe für Menschen mit Suchtproblemen widmet, gewürdigt. Die Begegnung mit Mutter Elvira habe zu den beeindruckendsten in seinem Leben gehört, schrieb der Wiener Erzbischof am Freitag auf Twitter. "Diese einfache Ordensfrau hatte eine ganz große Kraft des Glaubens und der Liebe. Gegen viele Widerstände hat sie es geschafft, vor allem junge Menschen, die von der Droge gefangen waren, zu einer Erfahrung der Auferstehung zu führen."
Die auch in Österreich hochgeachtete "Cenacolo"-Gründerin, die ihr Leben dem Dienst an Armen, Bedürftigen und Suchtkranken widmete, war am Donnerstag im Alter von 86 Jahren im Noviziatshaus der Cenacolo-Ordensschwestern in Saluzzo im Piemont gestorben. Die Trauerfeier und Beerdigung findet am Donnerstag, 10. August, in Saluzzo statt, teilte die Gemeinschaft "Cenacolo" am Freitag mit.
Er sei "voll Dankbarkeit für das Leben, das Wirken und das Zeugnis von Mutter Elvira", erklärte Kardial Schönborn. Viele Hundert Menschen verdankten Petrozzis "festem Glauben an die Kraft der Erneuerung in jedem Menschen und die Kraft der Auferstehung Jesu" ihre Befreiung, so der Kardinal: "Für mich ist sie über ihren Tod hinaus eine Zeugin der Kraft der Auferstehung, des Sieges über alle Mächte des Todes. Dabei war sie zu den jungen Menschen streng und anspruchsvoll und hat so das Beste in ihnen geweckt und gestärkt."
Geboren am 21. Jänner 1937 als Rita Agnese Petrozzi, trat Mutter Elvira in das Kloster der Schwestern der Nächstenliebe in Borgaro (Turin) ein. 1983 gründete sie in einem verfallenen Haus auf dem Land die erste Comunita' Cenacolo (Cenacolo bedeutet auf Deutsch: "das Abendessen miteinander teilen"). Mittlerweile hat die Gemeinschaft 70 Häuser in Europa, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten, wo junge Menschen in Krisensituationen eine Anlaufstelle finden; in Österreich ist Cenacolo in Kleinfrauenhaid im nördlichen Burgenland vertreten.
Die Gemeinschaft beruht auf den "Prinzipien des Gebetes, der Arbeit, des persönlichen Opfers und der Liebe Christi". Ihr deklarierter Anspruch ist es, sich um die Nöte einer gefährdeten und ausgegrenzten Bevölkerung zu kümmern und deren Leben Sinn und Ziel zu geben.
Petrozzi wurde in den letzten Jahren ihrer Krankheit von ihren Mitschwestern in Saluzzo betreut. Die letzte Lebensphase von Mutter Elvira sei von Auferstehungshoffnung geprägt gewesen, wie aus der Cenacolo-Website hervorgeht: "Wenn sie sagen werden: "Elvira ist tot!", sollt ihr singen und feiern ... denn ich lebe!", heißt es dort über ihre letzte Botschaft. Es gebe keinen Grund, sie zu bedauern: "Ich gehe glücklich, ganz in Frieden ... etwas Großes und Grandioses wird sich vor mir auftun". Mutter Elvira habe sich verzehren lassen von einem "Leben, das sie mit außerordentlicher Großzügigkeit und Intensität der Liebe zu den Armen und Bedürftigen und dem Dienst an ihnen widmete". (Info: https://cenacolo.at/abschied-von-mutter-elvira)
Quelle: kathpress