Valentinstag: "Die Liebe Gottes zusagen"
Wien, 13.2.08 (KAP) "Liebesbriefe von Gott" werden am Tag des Heiligen Valentin in vielen österreichischen Städten verteilt. Zugleich gibt es am Donnerstag, 14. Februar, in zahlreichen Kirchen "Segnungsgottesdienste für liebende Menschen". Das Fest des Heiligen Valentin als des Patrons der Liebenden ist über den anglo-amerikanischen Kulturraum nach Europa zurückgekehrt. Im Hinblick auf das große Interesse an den seelsorglichen Angeboten zum Valentinstag gibt es die "Liebesbriefe von Gott" und die "Segnungsgottesdienste für liebende Menschen" heuer nicht nur in der Erzdiözese Wien, sondern auch in den Diözesen Salzburg, Gurk, St. Pölten und Eisenstadt.
"Überwältigend positive Erfahrungen mit Segnungsgottesdiensten"
Der Wiener Dompfarrer Toni Faber sagte im Gespräch mit "Kathpress", auf Grund der "überwältigend positiven Erfahrungen mit den Segnungsgottesdiensten" in den Vorjahren werde es auch heuer am Abend des 14. Februar um 20 Uhr im Wiener Stephansdom einen solchen Gottesdienst geben. In den letzten Jahren hatten jeweils mehr als 1.000 Menschen an diesen Gottesdiensten teilgenommen. Die Zusage von Gottes Segen könne eine Hilfe auf dem Lebensweg sein. Die Sehnsucht der Menschen nach Liebe und Geborgenheit sei letztlich "ein Weg der Gottsuche", wie es auch Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika "Deus Caritas est" ausgedrückt habe.
Eingeladen seien Ehepaare, Verliebte und Verlobte, aber auch Einzelpersonen, die örtlich, durch Schicksal oder Tod von ihrem geliebten Partner getrennt sind oder sich noch "auf der Suche" befinden. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Segnungsgottesdienst sind zum Abschluss der Feier eingeladen, nach vorn zu kommen und in einem persönlichen Gebet mit Handauflegung den Zuspruch von Gottes Schutz und Segen zu erfahren. Im Gebet gehe es auch darum, dass die Menschen "einander wirklich Stütze und Halt sind und auch den Mut haben, sich ganz auf den anderen einzulassen".
"Die Liebe Gottes zusagen"
Den Gottesdienst feiert der Guardian des Wiener Franziskanerklosters, P. Gottfried Wegleitner OFM, in Gemeinschaft mit den Priestern und Diakonen der Dompfarre. Dompfarrer Faber ist derzeit mit einer Pilgergruppe der Dompfarre im Heiligen Land. P. Wegleitner sagte im Gespräch mit "Kathpress", es gehe bei der Feier darum, den Menschen "die Liebe Gottes zuzusagen". Die Formel "Homo-Segnungen" wies P. Wegleitner als Zynismus zurück. Drei Viertel der in den vergangenen Jahren gesegneten Paare seien Ehepaare gewesen. Außerdem werde er "als Seelsorger über niemanden den Stab brechen", so P. Wegleitner.
"Liebesbriefe von Gott"
Das Pastoralamt der Erzdiözese Wien lädt mit der Aktion "Liebesbriefe von Gott" zu einem "Rendezvous mit Gott" in eine der zahlreichen Wiener Kirchen. Ab 7 Uhr früh werden rund 100.000 "Liebesbriefe" insbesondere in den U-Bahn-Stationen Stephansplatz, Schwedenplatz, Schottentor, Karlsplatz und Hietzing sowie an den Eingängen zu den Bahnhöfen Wien-Mitte, Hütteldorf und Floridsdorf an Passanten verschenkt. Auch im Eingangsbereich des Wiener AKHs sind die "Valentins-Boten" der Kirche unterwegs. In den "Liebesbriefen von Gott" heißt es u.a. wörtlich: "Ich bin mit dir, denn ich habe dich gewollt. Voll Hoffnung und Zukunft wirst du sein, denn ich gebe dir ein Leben in Fülle".
Insgesamt gibt es in mehr als 50 Pfarren in der Erzdiözese Wien aus Anlass des Valentinstages besondere seelsorgliche Angebote.
Akzente in vielen Städten
Erstmals beteiligt sich heuer auch die Diözese Eisenstadt an der Aktion "Liebesbriefe von Gott". Im Burgenland werden die "Liebesbriefe" am Valentinstag an öffentlichen Plätzen sowie vor den "Rendezvouskirchen" verteilt. In einer "Joy-and-Worry-Box" können Menschen ihre Anliegen schriftlich deponieren, diese Anliegen werden dann von der jeweiligen Pfarre im Gebet aufgenommen. Bisher haben sich neun burgenländische Pfarren angemeldet, darunter Eisenstadt Oberberg, die Domkirche und Krankenhauskirche, Großhöflein, Andau, Markt St. Martin, Jennersdorf, Oberwart und Mischendorf-Kirchfidisch. Diese Pfarren werden rund 3.000 Briefe verschenken. Ein "Segnungsgottesdienst für liebende Menschen" findet am Valentinstag um 18 Uhr im Eisenstädter Martinsdom statt.
Kärnten: 1.000 "Liebesbriefe von Gott"
Auch in Kärnten werden heuer Jugendliche als "Valentins-Boten" rund 1.000 "Liebesbriefe von Gott" verteilen. In Klagenfurt, Villach und Wolfsberg werden die Briefe zwischen 7 Uhr und 9 Uhr verteilt. In Klagenfurt werden Generalvikar Christoph Kalidz, die Präsidentin der Katholischen Aktion (KA), Eva Maria Wernig, und KA-Generalsekretär Winfried Süßenbacher die "Liebesbriefe von Gott" vor dem Gebäude der Landesregierung an Regierungsmitglieder verteilen.
Zu einem "Rendezvous mit Gott" lädt die Klagenfurter Heiligen-Geist-Kirche von 16 bis 19 Uhr. Dabei kann man ein paar Minuten Stille genießen, mit Gott ins Gespräch kommen, sich mit Priestern und Laien austauschen, eine persönlichen Segen erhalten oder auf den "Liebesbrief von Gott" antworten.
In der Pfarre Villach-St. Nikolai feiert Franziskanerpater Alexander Puchberger um 19 Uhr einen "Gottesdienst für Liebende". Weitere solcher Gottesdienste finden in den Pfarren Lavamünd und Maria Saal statt.
Innsbruck: "Feierabend für liebende Menschen"
In der Diözese Innsbruck lädt das diözesane Familienreferat am Valentinstag um 19 Uhr zu einem "Feierabend für liebende Menschen" in die Pfarre Maria am Gestade. Das Programm sieht einen Wortgottesdienst mit einer anschließenden Agape und einem Konzert der Musikgruppe "Findling" vor. Ebenfalls zu einem solchen "Feierabend" um 19 Uhr lädt die Stadtpfarre Lienz.
Auch die Diözese Linz bietet am Valentinstag zwei "Segnungsgottesdienste für liebende Menschen" an. Um 19 Uhr lädt der Linzer Ehe- und Familienseelsorger Franz Harant in die Ursulinenkirche, zeitgleich findet ein Segnungsgottesdient in der Pfarrkirche Altenberg statt.
Auf Einladung der diözesanen Aktion "Offener Himmel" findet in Salzburg ein ökumenischer Gottesdienst für Liebende am Donnerstag, 14. Februar, um 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Paul statt. Beschwingte Musik, ansprechende Texte, Bilder gelebter Partnerschaft und duftendes Wasser, mit dem Paare einander den Segen Gottes wünschen, werden den Gottesdienst prägen.
Religiöser Ursprung wieder sichtbarer
Der Valentinstag (am 14. Februar des Jahres) gilt heute in vielen Ländern als Tag der Liebenden. Der religiöse Ursprung des Festes war lange Zeit verschüttet, ist aber in den letzten Jahren wieder spürbar geworden.
Seit dem 15. Jahrhundert war es in England üblich, dass Paare einander zum Valentinstag kleine Geschenke oder Gedichte schicken. DerBrauch hielt sich auch über die Reformation hinweg. Die Verbindung mit Blumengeschenken könnte auf die Gattin des Dichters Samuel Pepys zurückgehen, die 1667 mit einem Blumenstrauß auf Pepys' Liebesbrief reagierte. Von da an wurde die Verbindung von Brief und Blumen in der britischen Gesellschaft nachgeahmt. Englische Auswanderer nahmen den Valentinsbrauch mit in die "Neue Welt" - und so kam durch US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg dieser Brauch nach Europa. 1950 veranstaltete man in Nürnberg den ersten "Valentinsball". Später entdeckten die Floristen und Süßwarenhändler die Marktchance. Mittlerweile erfreut sich dieser Tag auch in der Volksrepublik China bei jungen, am westlichen Lebensstil ausgerichteten Chinesen zunehmender Beliebtheit.
Valentin von Terni
Die Tradition des Valentinstags wird heute zumeist auf die Gestalt des Bischofs Valentin von Terni zurückgeführt, der als christlicher Märtyrer starb. Valentin war im dritten Jahrhundert Bischof der mittelitalienischen Stadt. Er hatte laut einer Legende einige Verliebte christlich getraut, darunter Soldaten, die nach damaligem kaiserlichen Befehl unverheiratet bleiben mussten. Zudem habe er den frisch getrauten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt.