"72 Stunden ohne Kompromiss": breite Einsatz-Palette
"Jugendbischof" und Caritas-Präsident würdigen die größte Jugendsozialaktion Österreichs. Kardinal Schönborn ist "den Jugendlichen dankbar für hoffnungsvolles Beispiel für menschlichere Gesellschaft"
Image (img2) invalid or missing |
"72 Stunden ohne Kompromiss" ist ein Projekt der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit "youngCaritas" und Ö 3. Caritas-Präsident Küberl: "Jugendliche tun etwas Gutes, etwas Handfestes und sie lernen unterschiedliche soziale Felder kennen". Dabei komme den Jugendlichen ihre
| Image (img3) invalid or missing |
"Jugend-Bischof" Franz Lackner hilft mit |
Die Vorsitzende der steirischen Katholischen Jugend, Christina Landgraf, betonte zur Motivation der Jugendlichen: "Die jungen Leute steigen aus dem Alltag aus und richten ihre Energie auf das größte soziale Projekt Österreichs". Für die nächsten 72 Stunden mit mehr oder weniger schwer lösbaren Aufgaben sei "das wichtigste Motto: Gemeinsam schaffen wir das!"
Pflege des jüdischen Friedhofs
Österreichweit erfolgte das Startsignal für "72 Stunden ohne Kompromiss" am Mittwoch um 16 Uhr. In insgesamt 403 Projekten stellen rund 5.000 Jugendliche österreichweit ihre sozialen und handwerklichen Fähigkeiten und sind im Dienst der guten Sache unterwegs. Heuer steht die Aktion besonders im Zeichen des interkulturellen Dialogs und der Gedenkarbeit.
| Image (img4) invalid or missing |
Caritas-Präsident Franz Küberl |
In Ternberg in Oberösterreich wird eine Gedenkstätte für die Menschen errichtet, die dort in der NS-Zeit in einem KZ-Außenlager interniert waren. Mehr als 400 Männer waren hier "untergebracht". Sie wurden für Kraftwerksbau und für den Straßenbau missbraucht. Ziel ist es, über die Geschichte zu informieren und auf die Überreste des KZ Außenlagers hinzuweisen.
"Spuren von Fremdenfeindlichkeit"
In Perchtoldsdorf bei Wien werden "Spuren von Fremdenfeindlichkeit" entfernt. Fremdenfeindliche und rassistische Schmierereien auf Hauswänden und Parkbänken werden fotografisch dokumentiert und anschließend mit Unterstützung der Mitarbeiter des Wirtschaftshofs Perchtoldsdorf fachgerecht entfernt. Auch diese Arbeiten sollen durch Fotos dokumentiert werden. aus dem Material soll dann später eine Ausstellung entstehen.
In Innsbruck werden Jugendliche gemeinsam mit Asylwerbern deren liebste Rezepte kochen. So soll ein "interkulturelles" Kochbuch und Buffet entstehen, das der Öffentlichkeit im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert wird. Die Jugendlichen haben zusätzlich die Aufgabe, Prominente und Politiker für den Besuch der Pressekonferenz zu gewinnen.
In Götzis in Vorarlberg werden sich Jugendliche intensiv mit der Lebenssituation afrikanischer Kinder auseinandersetzen, die ihre Familie durch die AIDS-Epidemie verloren haben. Die Jugendlichen erhalten etwa umfassende Informationen über authentische Schicksale von Kindern in der ostafrikanischen Republik Mocambique. Schließlich ist es die Aufgabe der Gruppe, ein kurzes Theaterstück zu dieser Thematik zu konzipieren und am Samstag vor Publikum im "Haus der Generationen" aufzuführen. Auch die Gestaltung des Bühnenbildes gehört zur Projektaufgabe.
Frischer Wind im Altenwohnheim
Frischer Wind wird in den kommenden Tagen durch das Altenwohnheim "Haus St. Martin" in Eisenstadt wehen. Jugendliche zeigen den Bewohnern des Heims, wie sich Schule und Lernen in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Sie besuchen mit den Bewohnern Schulen und zeigen ihnen, wie moderner Unterricht heutzutage - etwa mit Laptop-Klassen - funktioniert. Geplant ist dabei aber auch ein Austausch: Die Heimbewohner sollen auch von ihrer eigenen Schulzeit erzählen.
Das Antonius-Kinderheim der Kärntner Caritas in Treffen ist in den 72 Stunden Arbeitsplatz für eine Gruppe Jugendlicher, die die Therapieräume des Hauses ausmalen werden. Das gemeinsame Mittagessen mit den rund 50 Kindern und Jugendlichen und ihren Betreuern gehört ebenso zum Programm wie die Teilnahme der Jugendlichen an Therapiestunden und am Alltagsleben im Haus.
In St. Pölten unterstützt eine Gruppe das "Haus der Frau". Das Frauenhaus ist eine Schutz- und Beratungseinrichtung für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder. Zugunsten des Frauenhauses wird ein Flohmarkt organisiert und veranstaltet. Die Jugendlichen sollen dabei auch Kleider designen, die sie anschließend vorführen und verkaufen.
Rund um Bad St. Leonhard im Lavanttal werden Jugendliche Müll und Abfälle entlang ausgewählter
| Image (img6) invalid or missing |
Hilfe für Schwangere in Not
Unterstützung erhält auch das Caritas-Beratungszentrum für Schwangere in Graz, das Familien in finanziellen Notlagen mit materieller Unterstützung, z.B. mit Babystartpaketen hilft. Die Jugendlichen sollen gemeinsam ein kurzes Theaterstück für Kindergartenkinder erarbeiten und einstudieren. Mit dem Reinerlös des Theaterstückes kaufen die Jugendlichen dann Babybedarfsartikel ein, die im Beratungszentrum abgegeben werden.
In Salzburg werden sich die Jugendlichen u.a. um das Caritas-Projekt "Soalp" annehmen. Dieses Projekt begleitet alkoholkranke Menschen aus allen sozialen Schichten, verschiedenen Alters und unterschiedlicher Berufsgruppen auf ihrem Weg aus der Alkoholsucht zurück in ein gesundes, verantwortungsvolles Leben. Anfang März 2008 wurde ein neues, großzügiges Haus in Itzling bezogen, das Platz für zehn Personen bietet. Die Gestaltung von zwei Räumen, die bis jetzt noch nicht renoviert wurden und für eine gemeinsame Freizeitgestaltung bzw. für Einzelgespräche genutzt werden sollen, ist die Projektaufgabe der Jugendlichen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Schönborn: "Jugend setzt sich ein"
Kardinal Christoph Schönborn hat die österreichweite Jugendaktion "72 Stunden ohne Kompromiss" in der Zeitung "Heute" gewürdigt. Die rund 5.000 Jugendlichen, die ab Mittwochnachmittag ihre sozialen und handwerklichen Fähigkeiten in den Dienst der guten Sache stellen, zeigten, dass manche Vorurteile gegen die heutige Jugend nicht zutreffen, hob der Wiener Erzbischof hervor. Die Jugendlichen seien bereit, zu helfen und sich zu engagieren, wenn sie gebraucht werden. Heuer stünden viele der mehr als 400 Projekte besonders im Zeichen des interkulturellen Dialogs und der Gedenkarbeit. Damit setzten die Jugendlichen auch ein Beispiel funktionierender Zusammenarbeit zwischen Religionen und Konfessionen, betonte der Kardinal. Er sei den Jugendlichen dankbar für ihr hoffnungsvolles Beispiel für eine menschlichere Gesellschaft.
Linktipps: