Weihnachten: Papst gedenkt misshandelter Kinder
Papst Benedikt XVI. hat zu Weihnachten der misshandelten und missbrauchten Kinder in aller Welt gedacht. Bei seiner Mitternachtsmesse im Petersdom nannte er besonders Kindersoldaten, Straßenkinder und Opfer der Porno-Industrie. Kinder müssten Träger von Versöhnung und Frieden sein und nicht Werkzeuge der Gewalt, mahnte er. Gleichzeitig rief das Kirchenoberhaupt zu Frieden im Heiligen Land auf, wo Christus vor über 2.000 Jahren geboren wurde und Menschengestalt annahm.
„Wenn wir vom Kind von Bethlehem sprechen, denken wir auch an diesen Ort Bethlehem und denken an das Land, in dem Jesus gelebt hat“, sagte der Papst im überfüllten Petersdom. „Und wir beten darum, dass dort Friede werde. Dass der Hass und die Gewalt enden. Dass Verstehen erwache, eine Offenheit der Herzen, die die Grenzen öffnet», fuhr er fort.
Die Weihnachtsbäume in den Städten und Häusern sollten mehr als nur festliches Brauchtum sein, sagte der Papst in seiner Predigt. Sie zeigten auf Gott, der in der Krippe von Bethlehem für uns zum Kind wurde. Das sei letztlich der Grund der Weihnachtsfreude.
Nachdrücklich rief Benedikt XVI. bei der Christmette dazu auf, die vielfältige Not der Kinder in der Welt zu beenden. „Jedes Kind bittet um unsere Liebe. In dieser Nacht denken wir besonders auch an die Kinder, denen die Liebe der Eltern versagt ist. An die Straßenkinder, denen kein Zuhause geschenkt ist. An die Kinder, die als Soldaten missbraucht und zu Werkzeugen der Gewalt gemacht werden, anstatt Träger der Versöhnung und des Friedens sein zu dürfen. An die Kinder, die durch die Porno-Industrie und durch all die schändlichen Formen des Missbrauchs bis in die Tiefe ihrer Seele hinein verwundet werden.“
Der Papst äußerte die Hoffnung, dass das Kind von Bethlehem die Herzen der Menschen bewege. Nur durch diese Bekehrung könne die Ursache und die Macht des Bösen besiegt werden. Und nur wenn die Menschen sich änderten, ändere sich die Welt. Damit die Menschen sich änderten, bräuchten sie das Licht von Gott her, das zu Weihnachten in die Welt gekommen sei.
Weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten im Vatikan ist an diesem Donnerstagmittag die Weihnachtsbotschaft, die Papst Benedikt XVI. von der Mittel-Loggia des Petersdoms aus an alle Welt richtet. Anschließend spendet er seinen Festsegen „Urbi et orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis).