Papst Benedikt XVI. fordert Waffenstillstand in Nahost
Papst Benedikt XVI. hat beim Angelusgebet am Sonntag das Ende der Kämpfe im Gazastreifen gefordert. An die internationale Gemeinschaft appellierte er, nichts unversucht zu lassen, um den Frieden wiederherzustellen und den Weg des Dialogs und der Verhandlungen zu gehen.
„Ich empfinde tiefen Schmerz über die Toten und Verletzten, über die Schäden, die Leiden und die Tränen der Bevölkerung, die Opfer der tragischen Angriffen und Repressalien ist. Das Vaterland Jesu darf nicht weiterhin Zeuge von so viel Blutvergießen sein, das ohne Ende sich wiederholt! Ich erflehe das Ende dieser Gewalt, die in jeder ihrer Erscheinungsweisen zu verurteilen ist, und die Wiederherstellung der Waffenruhe im Gazastreifen.
Er bete für einen „Ruck der Menschlichkeit und der Weisheit“ in den Verwantwortlichen.
„Ich bitte die internationale Gemeinschaft, nichts unversucht zu lassen, um den Israelis und den Palästinensern aus dieser Sackgasse zu helfen und nicht – wie ich vor zwei Tagen in meiner Botschaft ‚Urbi et Orbi’ gesagt habe – vor der perversen Logik des Angriffs und der Gewalt zu kapitulieren, sondern vielmehr den Weg des Dialogs und der Verhandlungen zu gehen. Vertrauen wir Jesus, dem Friedensfürst, unser drängendes Gebet in diesen Anliegen an; und sprechen wir zu Ihm, zu Maria und Joseph: ‚O leidgeprüfte Familie von Nazareth, gib der Welt den Frieden’. Gib ihn heute vor allem dem Heiligen Land.“
Aus Anlass des Fests der Heiligen Familie hat Benedikt außerdem die Familie von Nazareth als Vorbild für die heutige Gesellschaft herausgestellt. Gerade in diesen weihnachtlichen Tagen, an denen familiäre Traditionen besonders gepflegt werden, sei der Schmerz besonders deutlich, wo die Familie verletzt sei.
Einen besonderen Gruß richtete er per Videoschaltung an die Teilnehmer einer Kundgebung für die Familie in Spanien. Dabei lenkte er den Blick auf das Weltfamilientreffen, das vom 14. bis 18. Januar 2009 in Mexiko Stadt veranstaltet wird.
Außerdem forderte Benedikt XVI. menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Er sorge sich über den Anstieg „prekärer Arbeitsverältnisse“, so der Papst, der an eine Weihnachtsmesse Pauls VI. vor 40 Jahren in einer italienischen Fabrik erinnerte.
Schließlich gedachte Benedikt des Erdbebens von Messina vor genau 100 Jahren. Damals verloren schätzungsweise 80.000 der 130.000 Einwohner der kalabresischen Stadt durch ein Seebeben und einen nachfolgenden Tsunami ihr Leben.
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