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Ein Standpunkt von Gregor Maria Hoff
Mazur / catholicnews.org.uk

Theologe Hoff über Franziskus

Mehr als ein Übergangspapst

Wie wird der verstorbene Papst Franziskus in Erinnerung bleiben? Als Übergangspapst oder als jener, der entscheidende Reformen der Kirche angestoßen hat? Eine theologische Einordnung von Gregor Maria Hoff.

23.04.2025

"Betet für mich!" Die Bitte, die Jorge Mario Bergoglio am Abend des 13. März 2013 als neugewählter Papst an die Menschen auf dem Petersplatz richtete, zog sich wie ein roter Faden durch das Pontifikat von Franziskus. Das Wissen um die eigenen Grenzen, das Eingeständnis persönlicher Begrenztheit gehört in das Sympathiebild, das der erste Südamerikaner auf dem Stuhl Petri ausgelöst hat. Offenherzige Menschlichkeit war gelebtes Programm.

 

Dabei zeichnete sich in den letzten Jahren immer deutlicher ab, dass dieser Papst an die Grenzen persönlicher Leistungsfähigkeit stieß. Mehrfach musste der Papst ins Krankenhaus, mit zunehmend prekäreren Diagnosen. Der Körper spielte altersbedingt nicht mehr mit, aber auch weil sich Franziskus nicht schonte. Das Arbeitspensum mit Dauerterminbelastung und vielen Reisen strapazierte die angeschlagene Gesundheit eines Mannes, der im Alter von 75 Jahren zum Nachfolger des neun Jahre älteren Benedikt XVI. erkoren wurde.

 

Seine Idee: Eine Kirche, die an die Grenzen geht

 

Der hatte seinen überraschenden Rücktritt im Februar 2013 damit begründet, dass seine Kräfte nicht mehr ausreichten, sein Amt auszufüllen. Dass sich das folgende Konklave für einen Kandidaten entschied, der in einem Lebensalter antrat, in dem Bischöfe ihren Rücktritt einreichen, überraschte. Gab es keine jüngere Alternative? Mit erwartbar längerer Lebenszeit und Aussichten auf jene umsetzungsfähige Reform der Kurie, die seit geraumer Zeit anstand? Und die diese beharrungsstark verhinderte?

 

Dass die Wahl schließlich auf den Papst vom anderen Ende der Welt fiel, unterstreicht die Absicht, die katholische Kirche im 21. Jahrhundert als eine Weltkirche zu entwickeln. Eine entscheidende Rolle dürfte dabei die persönliche Überzeugungswucht Bergoglios gespielt haben. Die Rede, die er auf dem Vorkonklave hielt und die das Profil des künftigen Pontifikates skizzierte, wirkte mitreißend. Seine Idee: eine Kirche, die an die Grenzen der Gesellschaft und menschlicher Existenz geht, um dort das Evangelium der Menschennähe Gottes zu verkünden. Umsetzen sollte sie der charismatische Dynamiker aus Buenos Aires selbst.

 

Manche Reformen beginnen erst zu greifen, zumal die Kurienreform. Vor allem liegt die kirchliche Leitungsmacht weiterhin in allzu vielen Bereichen bei der römischen Zentrale.

 

Mehr als nur ein Übergangspapst

 

Wer an ein zweites Übergangspontifikat nach der langen Kirchenregierung Johannes Paul II. glaubte, hatte sich verrechnet. Weniger in zeitlichen Kategorien, wohl aber was die Transformationsdichte dieser päpstlichen Regierung betrifft. Die Bilanz von Kurienreformen bis hin zu Eingriffen mit theologischer Langzeitwirkung wie der – wenn auch nur ausnahmsweisen – Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion deutet das Spektrum an, in dem sich Franziskus betätigte.

 

Grenzgänge mit pastoralem Risiko hat Franziskus nicht gescheut. Grenzen hat er aber auch mit Blick auf die eigenen Ressourcen überschritten. Ein Amt, das weltkirchliche Verantwortung einfordert, überfordert strukturell. Das gilt umso mehr angesichts des Aufgabenportfolios, das die Kardinäle dem neuen Pontifex maximus mit auf den Weg gaben. "Als ich gewählt wurde, habe ich gesagt: Gut, setzen wir diese Dinge in die Praxis um. Das Wirtschaftssystem, die neuen Gesetze des Vatikanstaates, die Seelsorge des Vatikanischen Dienstes, die sehr wichtig ist."

 

Aufgabe erfüllt? Manche Reformen beginnen erst zu greifen, zumal die Kurienreform. Vor allem liegt die kirchliche Leitungsmacht weiterhin in allzu vielen Bereichen bei der römischen Zentrale. Dabei wollte Franziskus die Entscheidungskompetenz der Ortskirchen stärken. Schließlich kennen sie die konkreten Probleme und anstehenden Herausforderungen am besten. Für Franziskus bedeutete das: Wer vom Volk Gottes redet, muss ihm auch Raum geben. Dem entsprach sein Prospekt einer synodalen Kirche, in der alle gemeinsam unterwegs sind. Die Folge: "Es ist schon komisch, je mehr man tut, desto mehr merkt man, dass man noch so viel zu tun hat."

 

Der Theologe Gregor Maria Hoff am 13. März 2019 in Lingen.

Prof. Gregor Maria Hoff

 

Missbrauch: Eine bleibende Herausforderung

 

Überschattet wurde der Kampf von Franziskus für eine Kirche, die ganz bei den Menschen sein sollte, vom katholischen Missbrauchskomplex. Seine systemische Dimension konnte der Papst nicht auflösen, weil er sie wohl auch nicht wirklich wahrnahm. Wirksame Machtkontrolle führte auch dieser Pontifex nicht in das Gefüge bischöflicher Gouvernementalität ein. Als man auf dem Synodalen Weg in Deutschland Macht- und Gewaltenteilung verlangte, winkte Franziskus ab: zu technisch, zu wenig geistlich erschien ihm dieses Projekt. Und wohl auch zu radikal in manchen Vorschlägen und Forderungen.

 

Wenn Franziskus eins nicht wollte, dann die globalkatholische Einheit riskieren. Der päpstliche Reformer, der die katholische Kirche in eine synodale Kirche verwandeln wollte, blieb im Kern ein konservativer Priester und Jesuit.

 

Wenn Franziskus eins nicht wollte, dann die globalkatholische Einheit riskieren. Der päpstliche Reformer, der die katholische Kirche in eine synodale Kirche verwandeln wollte, blieb im Kern ein konservativer Priester und Jesuit. Dass sein Mitbruder Hans Zollner die päpstliche Kinderschutzkommission mit deutlicher Kritik an diesem Gremium, seiner Zusammensetzung wie Arbeitsweise, verließ, macht deutlich, wie viel weiterhin im Kampf gegen den sexuellen und geistlichen Missbrauch von Macht in der Kirche im Argen liegt. Dass es sich um die vielleicht schwerste Krise der katholischen Kirche seit der Reformation handelt, weil sie die Autorität des bischöflichen Amtes nachhaltig beschädigt – das mochte Franziskus gespürt, vielleicht gewusst haben. Gesagt hat er es nicht.

 

Mitbestimmung der Laien, Zölibat, Frauenordination

 

Das weltkirchliche Synodalprojekt könnte hier Abhilfe schaffen. Es stellt in dieser Form einen nahezu revolutionären Schritt in der römisch-katholischen Kirche dar, denn Franziskus hat das ganze Volk Gottes zu Eingaben und Beratungen aufgerufen. Im Herbst 2023 und 2024 fanden in Rom Beratungen über eine synodale Verfassung der Kirche statt.

 

Der Papst bleibt auch in einer synodalen Kirche Papst – aber er kann eben auch ihre Leitungsform verändern. So hat Franziskus 85 Frauen in die Synode berufen, davon 54 mit Stimmrecht. Was unmöglich schien, dass Entscheidungen auf einer Synode auch von Laien getroffen werden, hat der Papst mit einem Federstrich ermöglicht. Ob das auch für die Reichweite angedachter Reformen gilt? Die Befragungen und Rückmeldungen, die im Vorfeld aus der Weltkirche eingeholt wurden, deuteten reichlich Zündstoff an: Mitbestimmung der Laien, Zölibat, Frauenordination.

 

Papst Franziskus bei der Weltsynode 2023

Papst Franziskus bei der Weltsynode 2023

 

Kurzfristig nahm Franziskus die Diakoninnenweihe vom synodalen Beratungstisch. Nicht entscheidungsfähig, hieß es. Aber die Synodalen setzten sich durch: Es wurde doch diskutiert. Dass offene Fragen wie nach der Rolle von Frauen in der Kirche oder dem priesterlichen Amt verhandelt werden, verdankt die katholische Kirche Franziskus. Zuletzt hat er vermehrt Frauen in kuriale Leitungspositionen berufen. Dieser Papst war ein Öffner, kein Blockierer.

 

Nah an den Menschen, erdverbunden – kein Platoniker wie sein Vorgänger. Gleichzeitig ein leitungserprobter Kirchenführer, der als Bischof und Papst entschied.

 

Umweltschutz, Ukrainekrieg und Gaza-Konflikt

 

Damit ging Franziskus über die Agenda des Konklaves hinaus. Die synodale Kirche entpuppte sich zunehmend als Drehmoment und Haftpunkt seiner innerkirchlichen Perspektiven. Der unpolitische Benedikt XVI., der eine subtile Jesus-Trilogie verfasste und von der Cathedra Petri dozierte, hatte sich gegen den Relativismus moderner Lebenswelten gestemmt.

 

Papst Franziskus ging auf die Menschen zu und setzte sich mit den Herausforderungen der Zeit auseinander. Am beeindruckendsten in seinem Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft, besonders für Geflüchtete und Migranten. In Erinnerung bleiben wird seine Enzyklika "Laudato Si", mit der sich der Papst entschieden für die umfassende Bewahrung der Schöpfung einsetzte.

 

Nicht jede seiner politischen Stellungnahmen fiel ähnlich überzeugend aus. Im Ukrainekrieg fehlte vielen ein klares Wort zur Verantwortung der russischen Aggressoren. Die päpstliche Haltung zum Gazakrieg nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel löste nicht nur im weltweiten Judentum Irritationen und Besorgnis aus. Und seine Kapitalismuskritik wirkte mitunter moralisch wohlfeil, aber holzschnittartig. Sie stand im Dienst an den Ärmsten der Armen. Sie sollte die Aufmerksamkeit auf die Menschen lenken, die den Preis für Klimawandel, für Finanzkrisen, in der Pandemie zahlen.

 

Dieses Engagement leitete auch die Idee des Papstes von der Kirche als dem lebendigen Volk Gottes an. Sein Kampf gegen Klerikalismus rührte aus der Einsicht, dass es echte Hirten mit "Stallgeruch" der Herde braucht, keine hierarchischen Narzissten oder Sakralfunktionäre. So überkommen das pastorale Kirchenbild wirkt, so charakteristisch war es für diesen Papst. Nah an den Menschen, erdverbunden – kein Platoniker wie sein Vorgänger. Gleichzeitig ein leitungserprobter Kirchenführer, der als Bischof und Papst entschied.

 

Nicht selten agierte Franziskus autoritär, mitunter willkürlich – etwa in Personalfragen. Strukturen erschienen ihm wenig wichtig, geistliche Prozesse umso bedeutsamer. In einer synodalen Kirche sollten sie bestimmen, gerade auch angesichts kircheninterner Auseinandersetzungen und offener Konflikte um den Zukunftsweg einer Kirche, die an Mitgliederzahlen weltweit gewinnt und an Glaubwürdigkeit dramatisch verliert. An den katholischen Markern vom Zölibat über das Verbot der Frauenordination bis hin zu sexualethischen Regulativen hielt indes auch Franziskus fest. Gendertheorie blieb für ihn pure Ideologie. Aber Achtung für jeden einzelnen Menschen in seiner Lebenssituation war für den Bergoglio-Papst jederzeit geboten.

 

So sehr Kirche Pluralität verträgt – den internen Widerspruch in menschenrechtsbasierten Fragen hält sie auf Dauer nicht aus.

 

Pluralität und interne Widersprüche

 

In das dogmatische Gefüge seiner Kirche hat Franziskus auf diese Weise pastorale Fugen gesetzt. Dass es sich um Bruchstellen handelt, die sich nicht mehr kitten lassen, ahnte er. Wenn in einer Ortskirche Homosexualität verdammt und in einer anderen Menschen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften gesegnet werden, steht katholische Kircheneinheit auf dem Spiel. So sehr Kirche Pluralität verträgt – den internen Widerspruch in menschenrechtsbasierten Fragen hält sie auf Dauer nicht aus. Umso mehr kämpfte Franziskus für sein Synodalprojekt. Er wollte es unbedingt über die Ziellinie führen, auch wenn es ihm alles abverlangte. Das hat er geschafft. Die Umsetzung wird ein Nachfolger übernehmen müssen, den vermutlich Franziskus ins Kardinalskollegium berufen hat.

 

"Betet für mich!" Das gilt am Ende seines Lebens nicht nur für einen bedeutenden Papst, der seine Kirche auf einen inspirierend neuen Weg geführt hat, sondern auch für seinen Nachfolger. Es wird sich erweisen, ob er den synodalkirchlichen Spuren des ersten Südamerikaners, des ersten Jesuiten, des ersten Papstes mit dem Namen Franziskus folgt. Am Ostermontag ist er in Rom verstorben, in die Botschaft der Auferstehung hinein.

 

 

Gregor Maria Hoff

 

Dr. Gregor Maria Hoff ist Professor für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg.

 

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