NÖ: Umweltpreise für ökologische Pfarrgemeinden vergeben
Fünf Pfarrgemeinden - vier katholische und eine evangelische - sowie das katholische Bildungshaus St. Georg sind mit den diesjährigen niederösterreichischen Diözesanen Umweltpreisen ausgezeichnet worden. Prämiert wurden dabei am Freitagabend im Bildungshaus Großrußbach kirchliche "Vorzeige-Einrichtungen", die sich durch ökologisches Handeln im Sinne von Schöpfungsverantwortung und Nachhaltigkeit besonders für die Umwelt einsetzen. Vergeben werden die Auszeichnungen von der Katholischen Aktion in der Diözese St. Pölten, der Erzdiözese Wien sowie von der Evangelische Kirche in Niederösterreich in Kooperation mit dem Land Niederösterreich.
Zu den Preisträgern gehören heuer die katholische Pfarre Langegg für ein "Schöpfungstage"-Bildungsprogramme für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und die Pfarre Strasshof für ihr, etwa durch die Verwendung von Mehrweggeschirr bei Pfarrfesten oder den Verzicht des Pfarrers auf ein Auto, umgesetztes Jahresthema "Gemeinsam für die Schöpfung". In der evangelischen Gemeinde Wiener Neustadt haben sich Jugendliche in der Konfirmationsvorbereitung besonders mit dem Thema Lebensmittelverschwendung beschäftigt.
Auch in der Pfarre Mödring gilt Nachhaltigkeit als Priorität im pfarrlichen Handeln, was durch zahlreiche Initiativen wie die Organisation von Pfarrveranstaltungen als "green events" oder die ökologische Sanierung des Pfarrstadel umgesetzt wird. Ebenso hat die Pfarre Großebersdorf beim Umbau des Pfarrheims durch Maßnahmen wie LED-Beleuchtung auf Nachhaltigkeit gesetzt und auch eine Lösung für das Müll-Problem bei den Opferkerzen gefunden: Ganz ohne Alu und Glas brennen die Kerzen rückstandsfrei im Sandbett aus.
Als ökologisches und sozial nachhaltiges Vorzeigeprojekt wurde zudem das 2016/17 im Passivhausstandard aus- und umgebaute St. Georghaus Bad Traunstein ausgezeichnet. Im Innenausbau kamen bevorzugt ökologisch optimierte Produkte und emissionsarme Bau- und Werkstoffe zum Einsatz. Auch beim saisonalen Getränke- und Speisenangebot setzt man auf nachhaltige Produkte aus der Region. Gleichzeitig wird auf die perfekte Nutzung der Räume des Hauses geachtet: Der Seminarbereich wird sowohl vom Bildungshaus, als auch von der örtlichen Pfarre ganzjährig für diverse Aktivitäten genutzt.
Der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried ermunterte bei der Ehrung gerade auch im Alltag auf die "Eine Welt" zu achten. Das fange schon beim Kauf eines Smartphones an, wo man hinterfragen sollte, wo und wie die Rohstoffe für das Handy abgebaut wurden und zu welchen Bedingungen, Löhnen und in welchem Arbeitsumfeld produziert wird.
Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf betonte die Bedeutung der Energiewende in Niederösterreich. Mittlerweile werde 100 Prozent des notwendigen Stroms im Bundesland über Wasser- und Windkraft, Biomasse und Photovoltaik aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Pernkopf erinnerte auch an das erfolgreiche Projekt "Energie-Spar-Pfarre", in dem 273 Beratungen durchgeführt und 181 Energiespar-Projekte in Pfarren mit Landes-Unterstützung umgesetzt worden seien.
Der Wiener Weihbischof und österreichische Jugendbischof Stephan Turnovszky brach eine Lanze für junge Menschen. Er sprach sich dafür aus, ihnen in den Pfarren Entscheidungskompetenzen und die Umsetzungen für ökologische Themen zu übertragen. Der evangelische Superintendent Lars Müller-Marienburg wiederum betonte aus der Praxis die Bedeutung von Austausch und die Vernetzung. Er erlebe in den evangelischen Pfarren, dass man sich gegenseitig braucht, um ökologisch zu leben.
Quelle: kathpress