Diözese Feldkirch beendet Jubiläumsjahr mit Festmesse am Samstag
Die Diözese Feldkirch feiert zu Mariä Empfängnis den Abschluss und Höhepunkt der Feierlichkeiten zu ihrem 50-jährigen Bestehen: Am Samstag findet um 9.40 Uhr im Feldkircher Dom St. Nikolaus ein Dank- und Festgottesdienst zum offiziellen "Geburtstag" von Österreichs jüngster territorialen Diözese statt, geleitet von Bischof Benno Elbs, Generalvikar Rudolf Bischof sowie dem Salzburger Erzbischof Franz Lackner. Die Heilige Messe wird ab 10 Uhr österreichweit im Fernsehsender ORF 2 sowie auch allen ORF-Regionalradios live übertragen.
Musikalisch wird der Gottesdienst vom Saitenmusikensemble der Musikschule Bregenzerwald, dem Ensemble Martin Lindenthal und dem Domchor mitgestaltet. Im Anschluss begleitet die Stadtmusik Feldkirch die versammelten Gläubigen am Weg zur Agape im Montforthaus, wo bereits zuvor die Messe auf einer Videowand live übertragen wird für jene Mitfeiernden, die im Dom keinen Platz mehr gefunden haben. Offizieller Abschluss ist ab 12 Uhr ein Festakt. Wie die Diözese Feldkirch mitteilte, ist die Anreise mit Bus und Bahn mit Online-Veranstaltungstickets unter www.vmobil.at kostenlos.
Buntes Jubiläumsprogramm
Ihr 50-Jahr-Jubiläum hatte die zweitjüngste Diözese des Landes (die Militärdiözese gibt es seit 1986) bereits seit Jänner gefeiert, u.a. mit einem "Fest am See" am 26. Mai als einem weiteren Höhepunkt. 15.000 Gäste feierten damals im Areal rund um das Bregenzer Festspielhaus mit, darunter auch Landeshauptmann Markus Wallner und die früheren Feldkircher Bischöfe Klaus Küng und Elmar Fischer. Den Abschluss des umfangreichen spirituellen, kulturellen und auch Unterhaltungsprogramms bildete damals eine Gospelmesse mit vielen Chören aus ganz Vorarlberg.
Viele kleine Einzelaktionen führten darüber hinaus den runden Geburtstag auf verschiedensten Ebenen fort: So wurde als Vorbereitung für den Dankgottesdienst am 8. Dezember seit Jänner jeweils am 8. Tag des Monats in den verschiedenen Vorarlberger Dekanaten ein spezieller Gottesdienst veranstaltet, damit die Gemeinden das Diözesanjubiläum im Gebet mittragen konnten. Im September wurde am Kreuzjoch (2.261m) im Montafon ein dem Märtyrer-Seligen Carl Lampert gewidmetes Gipfelkreuz aufgestellt, das von einem Fotowettbewerb zum Thema "Gipfelkreuz" begleitet war. Zu Gesprächen lud die Reihe "W'Ortwechsel", bei der u.a. Bischof Elbs mit Lifeball-Organisator Gery Keszler am Podium diskutierte.
Historische Impulse gab weiters das Projekt "ZeitRaffer": Eine mobile, in elf Stationen durch das "Ländle" ziehende Ausstellung über die insgesamt 1.705-jährige Geschichte des Christentums in Vorarlberg, die von der in einem Container eingerichteten Kunstinstallation "Pavillon 50" begleitet war. Soziale Schwerpunkte setzte indes die Sozialaktion "Glücksbüx", bei der Kinder und Jugendliche für Altersgenossen in Notsituationen Schachteln mit Spiel- und Schulsachen befüllten. 1.700 befüllte "Glücksbüxen" konnten von verschiedenen Hilfswerken an die jungen Adressaten übermittelt werden. An Jugendliche richtete sich zudem auch ein Charity-Tanzprojekt.
Bisher erst vier Bischöfe
Feldkirch wurde am 8. Dezember 1968 durch die Bulle "Christi caritas" durch Papst Paul VI. als eigenständige Diözese errichtet. Dem ersten Feldkircher Diözesanbischof Bruno Wechner (1968-1989) folgten Klaus Küng (1989-2004), Elmar Fischer (2005-2011) und seit 2013 Benno Elbs. Früher gehörte das Land Vorarlberg kirchenrechtlich im Süden bis 1816 zur Diözese Chur, im Norden bis 1819 zu Konstanz und im Nordosten zu Augsburg, dann zur Diözese Brixen, wobei in Feldkirch ein Generalvikar, der zugleich Weihbischof war, residierte.
Als nach dem Ersten Weltkrieg Brixen zu Italien kam, wurde 1921 die Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch geschaffen, die ab 1925 direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt war. Nach der Erhebung Innsbrucks zur eigenen Diözese 1964 - Vorarlberg war ihr die ersten Jahre unterstellt - folgte Feldkirchs Selbständigkeit im Jahr 1968.
In den ersten fünf Jahrzehnten habe sich die Diözese grundlegend gewandelt, zog der Feldkircher Pastoralamtsleiter Martin Fenkart am Sonntag in der ORF-Sendung "Orientierung" (Wiederholung am 5. Dezember um 8.20 in ORF III) Zwischenbilanz: Statt einer "Volkskirche" mit fast automatischer Zugehörigkeit bestimme heute die eigene Suche der Gläubigen nach individueller Spiritualität das Kirchenbild, Gottesdienstbesuche oder auch das Mitleben in den Pfarren seien nicht mehr selbstverständlich. Bewusst habe die Diözese mit dem Jubiläum signalisieren wollen, dass man keinen "Rückzug in die kleine, erlesene Gruppe" suche, sondern das Überschreiten eigener Grenzen, das Hinausgehen und den Dialog. Bischof Elbs erklärte in der Sendung, man wolle die Armen als den vorrangigen Ort der Kirche festschreiben. (Info zum Jubiläum: www.kath-kirche-vorarlberg.at/50)
Quelle: kathpress