Caritas und Diakonie bitten um Spenden für Tsunami-Opfer
Nach dem verheerenden Tsunami in Indonesien bitten Caritas und Diakonie um Spenden zur Unterstützung der Nothilfemaßnahmen für die betroffenen Menschen auf Sumatra und Java. Bereits zum zweiten Mal innerhalb von nur drei Monaten sei Indonesien von einer Tsunami-Katastrophe heimgesucht worden, erinnert Auslandshilfechef Christoph Schweifer in einem Spendenaufruf auf der Website von Caritas Österreich. Über das internationale Caritas-Netzwerk werde finanzielle Mittel für die Hilfe der indonesischen Caritas bereitgestellt. "Wir dürfen die Menschen jetzt nicht alleine lassen", appellierte auch die Direktorin der evangelischen Diakonie, Maria Katharina Moser, an die Hilfsbereitschaft der Österreicher.
Die Caritasverbände in den indonesischen Diözesen hätten über die örtlichen Pfarrgemeinden mit Nothilfe-Maßnahmen begonnenen, so "Caritas Österreich". Einerseits würde durch das Krankenhaus Lebak medizinische Hilfe geleistet und Nahrungsmittel verteilt. In Lampung aus Sumatra habe die Caritas Tanjung Karang zudem bislang 1.700 Nahrungsmittelpakete verteilt.
Indonesische Rettungskräfte suchten auch am Dienstag weiter nach Überlebenden des Tsunamis vom Samstagabend. Nach jüngsten staatlichen Angaben stieg die Zahl der Toten auf mindestens 429. Mehr als 1.500 wurden demnach verletzt; mehr als 150 Personen werden noch vermisst. Hunderte Häuser sind zerstört. Die Behörden haben Such- und Rettungsmannschaften entsendet, die derzeit Überlebende suchen und erste Nothilfe für die betroffenen Menschen in Form von Notunterkünften und Verpflegung bereitstellen. Die Rettungsmaßnahmen würden vielfach durch blockierte Straßen behindert, hieß es in örtlichen Medienberichte.
Eine drei Meter hohe Flutwelle hatte die Menschen in den betroffenen Gebieten am Abend des 22. Dezember ohne Vorwarnung getroffen. Der Tsunami war nach Erkenntnissen des indonesischen Instituts für Geophysik eine Folge des Ausbruchs des Vulkans Anak Krakatau in der Sundstraße zwischen Java und Sumatra. Durch die Eruption sei ein Teil des Vulkans kollabiert; die ins Meer gerutschten Gesteinsmassen hätten die Flutwelle ausgelöst.
Die gesamte Vulkaninsel Krakatau wurde 1883 durch einen gewaltigen Ausbruch nahezu zerstört. 1927 entstand Anak Krakatau - wörtlich Kind des Krakatau - aus den Resten des alten Vulkans. Der Anak Krakatau stößt noch immer kilometerhohe Rauchwolken aus. Vulkanexperten und Seismologen warnen vor weiteren Ausbrüchen.
Das indonesische Archipel als Teil des "Pazifischen Feuerrings" ist immer wieder Schauplatz von Naturkatastrophen, die viele tausend Menschenleben fordern. Ein schweres Erdbeben verwüstete im Juli und August Teile der Insel Lombok. Auf Sulawesi starben im September mehr als 2.000 Menschen durch eine Doppelkatastrophe aus Erdbeben und Tsunami. Durch den Tsunami am Zweiten Weihnachtstag 2004 starben allein in der indonesischen Provinz Aceh mehr als 160.000 Menschen.
(Spendenkonto Caritas-Katastrophenfonds: Erste Bank BIC: GIBAATWWXXX IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560 oder online unter www.caritas.at; Diakonie-Katastrophenhilfe, Spendenkonto: Erste Bank, IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333, BIC: GIBAATWWXXX, Spendenkennwort "Tsunami Indonesien")
Quelle: kathpress