Sternsinger besuchen EU-Parlamentarier in Brüssel
Sternsinger-Delegationen aus sechs europäischen Ländern haben am Dienstag den Weihnachtssegen ins Parlament der Europäischen Union in Brüssel gebracht. Empfangen hat sie Vizepräsident Rainer Wieland, an den die Sternsinger den Appell richteten, "sich für Gemeinschaft und ein friedliches Miteinander einzusetzen, so wie wir Sternsinger", hieß es in einer Aussendung der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar am Mittwoch. Alle Menschen hätten das Recht, in Würde zu leben. "Wenn wir Kinder füreinander da sein können, schafft ihr Erwachsene das auch."
Der "schönste Gedanke" am Sternsingen ist für Wieland (CDU), "dass diese Aktion nicht nur hilft und eine Tradition fortführt, sondern dass sie als Kinder füreinander da sind". Als Jugendlicher sei er selber von Haus zu Haus gegangen, um Spenden für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu sammeln.
Im Anschluss an den Empfang beim Vizepräsidenten stattete die vierköpfige Sternsingergruppe aus Tirol u.a. auch den österreichischen EU-Abgeordneten Othmar Karas, Paul Rübig, Claudia Schmidt, Heinz K. Becker, Eugen Freund, Josef Weidenholzer, Thomas Waitz und Lukas Mandl einen Besuch ab. Sternsingen sei eine Schule für soziales Engagement, so Karas laut einer Aussendung vom Mittwoch. "Viele Kinder und Jugendliche machen beim Sternsingen zum ersten Mal die Erfahrung, wie wichtig es ist, sich organisiert für Andere zu engagieren, und dass man viel erreichen kann, wenn man sich zusammentut."
Die Botschaft der Solidarität mit Benachteiligten in Afrika, Asien und Lateinamerika sei hochaktuell. "Auch wenn wir viele Aufgaben innerhalb Europas bewältigen müssen, dürfen wir unsere menschliche Verantwortung für andere Weltregionen nicht vergessen", sagte Karas. Am Dienstagmorgen hatten 25 Sternsinger aus Österreich, Deutschland, Ungarn, Rumänien, Italien und Belgien auch das Büro der EU-Bischofskonferenz COMECE besucht.
Besuch bei Ministern und Militärbischof
In Österreich standen am Dienstag Finanzminister Hartwig Löger und Militärbischof Werner Freistetter auf dem Besuchs-Plan der Sternsinger. Der Finanzminister dankte den vielen tausenden Kindern für ihren "unermüdlichen Einsatz im Sinne der Menschlichkeit, aber auch den vielen Österreichern, die die gute Sache Jahr für Jahr durch ihre hohe Spendenbereitschaft unterstützen". Mit den Spendengeldern werde den ärmsten Ländern der Welt geholfen, indem Schulprojekte für Kinder, Nahrungssicherheit sowie Bildungsprojekte für Frauen gefördert werden, unterstrich der Finanzminister die Bedeutung der Sternsinger-Aktion. Dank für ihren Einsatz sprach auch Militärbischof Werner Freistetter den als Heiligen Drei Königen verkleideten Kindern aus, die ihn am Dienstag im Militärordinariat besuchten. "Ihr unterstützt damit ganz wichtige Projekte", so Freistetter.
Am Mittwoch überbrachten Sternsinger aus der Pfarre Maria Drei Kirchen den Weihnachtssegen schließlich Umweltministerin Elisabeth Köstinger. Jakob Wieser, Geschäftsführer der Dreikönigsaktion, betonte bei dem Besuch die Notwendigkeit, sich auf allen Ebenen gegen die Klimakatastrophe einzusetzen. "Überall in der Welt werden die fatalen Auswirkungen der globalen Überhitzung spürbar. Wir alle können und müssen unseren Beitrag leisten, ein ökologisch und sozial verträgliches System zu gestalten, hier in Österreich und weltweit." An Köstinger appellierte er, "Ihre Funktion zu nutzen, damit dieser gesellschaftliche Wandel rasch vonstatten geht, bevor es zu spät ist".
85.000 Kinder beteiligen sich
Insgesamt beteiligen sich österreichweit 85.000 Kinder an der Sternsingeraktion, zwei Drittel davon sind Mädchen. Weitere 30.000 Jugendliche und Erwachsene unterstützten "Kaspar, Melchior und Balthasar". Mit Besuchen bei den Ministerinnen Köstinger und Karin Kneissl ging die diesjährige Sternsingeraktion am Mittwoch zu Ende.
Mit dem Ansatz "Hilfe zur Selbsthilfe" unterstützt die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar rund 500 Partnerprojekte pro Jahr und zielt damit auf wirksame und langfristige Verbesserungen von Lebensbedingungen für Not leidende Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika ab. Das Spendenausmaß erreichte im Vorjahr rund 17,5 Millionen Euro. Im Fokus standen heuer die Philippinen.
Quelle: Kathpress