Papst Franziskus beginnt Weltjugendtag in Panama
Papst Franziskus ist in Panama eingetroffen, wo er in den kommenden Tagen am internationalen katholischen Weltjugendtag teilnehmen wird. Am späten Mittwochnachmittag (Ortszeit; 22.16 Uhr MEZ) landete der Airbus der Alitalia nach fast 13 Stunden Flug auf dem Flughafen von Panama-Stadt. Dort wurden Franziskus und seine Delegation vom Staatspräsidenten des mittelamerikanischen Landes, Juan Carlos Varela, dem Päpstlichen Nuntius Miroslaw Adamczyk begrüßt. Bei der Landung bereiteten rund 2.000 Menschen dem Papst einen warmherzigen und von folkloristischen Elementen geprägten Empfang. Zwei Kinder in Landestracht überreichten dem Papst Blumen.
Nach der kurzen Begrüßung auf dem Flughafen begab sich der Papst zur knapp 30 Kilometer entfernten Apostolischen Nuntiatur, wo er während seines Aufenthaltes wohnen wird. Den Weg zur Vatikanbotschaft legte der Papst teilweise im Papamobil zurück. Zahlreiche Weltjugendtagsgäste und Einwohner nutzten die Gelegenheit für einen ersten Kontakt mit Franziskus. In der Residenz des Päpstlichen Botschafters war danach lediglich ein privates Abendessen vorgesehen.
Auf dem Flug nach Panama begrüßte Franziskus die mitreisenden Journalisten und erinnerte an den kürzlich verstorbenen Vatikan-Korrespondenten Alexej Bukalov der russischen Agentur Tass. Bukalov hatte bereits unter Johannes Paul II. (1978-2005) als Berichterstatter gearbeitet und die Wahrnehmung des polnischen Papstes in Russland mitbestimmt. Franziskus würdigte ihn als "Mann von großem Humanismus" und sprach ein Gebet für ihn.
Weiter kritisierte Franziskus die Sperranlagen zwischen Mexiko und den USA. "Die Angst macht verrückt", so der Papst. Er bezog sich dabei auf eine Äußerung von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres, der von der Angst als der "meistverkauften Marke der Welt" gesprochen hatte. Ferner kündigte Franziskus eine Reise nach Japan im November an. Ein konkretes Datum nannte er nicht. Zu zeitweiligen Spekulationen über einen Besuch im Irak sagte er mitreisenden Journalisten, Bischöfe aus dem Land hätten ihm davon abgeraten.
Die offizielle staatliche Begrüßungszeremonie findet am Donnerstagvormittag (15.45 mitteleuropäischer Zeit) im Präsidentenpalast Las Garzas in der historischen Altstadt von Panama City statt. Vorgesehen sind ein Gespräch unter vier Augen und eine kurze Begegnung mit der Familie des Präsidenten. Danach hält Franziskus eine Rede vor rund 700 Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im nahe gelegenen Außenministerium. Dessen Sitz im Palacio Bolivar hat historische Bedeutung durch die Panama-Konferenz, auf der die jungen lateinamerikanischen Staaten ein Bündnis gegen europäische Einflussnahme schlossen.
Anschließend spricht Franziskus in der Kirche San Francisco de Asis vor zentralamerikanischen Bischöfen. Das Bischofssekretariat Lateinamerikas und Panamas vereint katholische Kirchenvertreter aus Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama.
Auf dem weiteren Programm von Franziskus steht am Donnerstagabend (gegen 23.30 Uhr MEZ) die Willkommensfeier mit den mehr als 100.000 Weltjugendtagsteilnehmern an der Küstenpromenade von Panama-Stadt. Unter ihnen werden auch rund 200 junge Pilger aus Österreich in Begleitung des Grazer Bischofs Wilhelm Krautwaschl sein. In den kommenden Tagen sind u.a. ein Kreuzweg mit den Jugendlichen aus aller Welt, aber auch Besuche des Papstes in einer Jugendstrafanstalt und einem Aids-Zentrum vorgesehen. Den Höhepunkt und Abschluss bilden eine Vigilfeier unter freiem Himmel am Samstagabend und eine Messe am Sonntag.
Papst Franziskus nimmt zum dritten Mal nach Rio (2013) und Krakau (2016) an einem Weltjugendtag teil. Zugleich ist die Visite in Panama seine 26. Auslandsreise außerhalb Italiens.
Die Weltjugendtage werden jährlich abwechselnd in kleinerem Rahmen in den Diözesen vor Ort und jedes dritte Jahr als weltweites Großtreffen organisiert, zuletzt 2016 in Krakau. Mit Panama ist nach Argentinien (Buenos Aires, 1987) und Brasilien (Rio de Janeiro, 2013) zum dritten Mal ein lateinamerikanisches Land Gastgeber des internationalen Glaubensfestes. Panama ist außerdem der bislang kleinste Staat, in dem ein Weltjugendtag stattfand. Rund 85 Prozent der 3,6 Millionen Einwohner sind Katholiken, etwa zehn Prozent sind Protestanten.
Quelle: Kathpress