Römer-Grabungen am Domplatz werden fortgesetzt
Die archäologischen Grabungen am Domplatz in St. Pölten haben nach der Winterpause wieder angefangen und sollen noch Ende 2019 dauern. Heikel sind dabei besonders die Ausgrabungen direkt vor dem Hauptportal des St. Pöltner Doms, die im Sommer erfolgen sollen. Hier wird derzeit der Zeitpunkt der Arbeiten mit der Diözese St. Pölten koordiniert, informierten Stadtarchäologe Ronald Risy und Bürgermeister Matthias Stadler am Donnerstag. In den ersten beiden Teilflächen des Domplatzes sei hingegen die reguläre Grabung "in vollem Gange". So sei die Baustelle auf dem Domplatz bereits eingerichtet, der maschinelle Abtrag gestartet und die Aussichtsplattform geöffnet.
Im Zuge der Ausgrabungen habe es auch neue archäologische Erkenntnisse gegeben: "Der römische Stadtplan von St. Pölten hat sich geändert", erklärte Risy bei der Pressekonferenz. Die freigelegten römischen Stadtmauern und Straßenzüge würden nun ein neues Bild der Römerstadt Aelium Cetium zeichnen. Bei den bisherigen Grabungen wurden laut Angaben bereits mehr als 5.800 Befunde gezählt. Sie seien bis Ende 2018 am Karmeliterhof-Areal an der Rückseite des Stadtmuseums entdeckt und dokumentiert worden. Diese hätten "wichtige Erkenntnisse zur Stadtgeschichte von der Römerzeit bis in die Neuzeit" erbracht, so der Stadtarchäologe.
Weitere Grabungen gab es im Jahr 2018 u.a. im Stadtteil Pottenbrunn, am Europaplatz sowie in der Prandtauerstraße und im Bereich des Betriebsgebietes Ratzersdorf. Entdeckt wurden dort vor allem "Keramik, Hüttenlehmstücke, Tierknochen, Knochengeräte und vereinzelte Silices". Die rund 630 Fundstücke seien dem beginnenden Endneolithikum zuzuordnen und mit 3.500 bis 3.000 vor Christus zu datieren.
Quelle: kathpress