"Fest der Freude" auf dem Heldenplatz
Am Mittwochabend findet auf dem Wiener Heldenplatz wieder das traditionelle "Fest der Freude" statt (ab 19.30 Uhr), zu dem das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) einlädt. Die Wiener Symphoniker werden unter der Leitung der finnischen Dirigentin Eva Ollikainen mit Stargeiger Pekka Kuusisto als Solisten ein kostenloses Open-Air-Konzert spielen. Das Fest findet im Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges (vor 74 Jahren) und die Befreiung von der NS-Herrschaft statt.
Das Fest der Freude widmet sich im Jahr 2019 inhaltlich auch den Schwerpunkten Europa und Menschenrechte. Den Hauptvortrag hält der Zeitzeuge und KZ-Überlebende Shaul Spielmann sein. Spielmann wurde 1931 in Wien geboren. 1942 wurde er mit seinen Eltern verhaftet und zuerst nach Theresienstadt und dann nach nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Beide Eltern wurden ermordet. Spielmann überlebte nicht nur Auschwitz sondern 1945 auch die KZs Mauthausen, Melk und Gunskirchen verlegt, wo er am 5. Mai 1945 von der US-Armee befreit wurde. Er zog in Folge nach Israel und baute sich dort eine Existenz auf.
Weitere Reden halten Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Willi Mernyi, Vorsitzender Mauthausen Komitee Österreich. Eine Grußbotschaft sendet u.a. Oskar Deutsch, Präsident der Israelitische Kultusgemeinde. ORF III überträgt das "Fest der Freude" live.
Bereits zu Mittag fand im Bundeskanzleramt in Wien der traditionelle Festakt zum Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus und an die Beendigung des Zweiten Weltkrieges statt. Bundeskanzler Sebastian Kurz sprach einerseits von den "dunkelsten Stunden in der Geschichte Österreichs", zugleich sei der 8. Mai aber auch ein Tag der Freude und positiver Wendepunkt in der Geschichte Österreichs wie Europas. Kurz hob u.a. die Bedeutung der jüdischen Gemeinde in Österreich hervor und erteilte allen antisemitischen Tendenzen eine Absage. Auch Vizekanzler Hans Christian Strache betonte, dass Antisemitismus in Österreich keinen Platz haben dürfe. Die Festrede hielt der Historiker Manfried Rauchensteiner.
Quelle: kathpress