Van der Bellen würdigt Verdienste Laudas
"Abschied nehmen ist immer schmerzvoll, der Abschied von Niki Lauda tut besonders weh", sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in seiner kurzen Ansprache am Ende des Requiems im Stephansdom für den verstorbenen Formel 1-Star. Und er fügte hinzu:
Wir stehen an der Bahre eines großen Österreichers. Good bye.
In Richtung der Familie von Niki Lauda sagte der Bundespräsident: "Ganz Österreich ist heute bei ihnen."
Lauda habe es wie kein anderer verstanden, "ein riesiges Herz mit glasklarem Verstand zu verbinden". Und er sei in mehrfacher Hinsicht ein Vorbild gewesen, besonders auch, wie er mit Fehlern umging, so Van der Bellen. "Er sah die Dinge so, wie sie waren", analysierte auch schonungslos eigenen Fehler.
Es braucht die ehrliche Analyse von Fehlern, damit wir aus der Vergangenheit lernen können. Niki Lauda hat uns gezeigt, wie das geht und dass es geht.
Lauda und seine sportlichen Erfolge brachten Österreich ein neues Selbstbewusstsein, so Van der Bellen. Berühmt sei das größte Comeback der Sportgeschichte, 42 Tage nach seinem Unfall auf dem Nürburgring. Aber der Bundespräsident erinnerte auch an eine seiner dunkelsten Stunde, als eine Maschine seiner Airline in Thailand abstürzte.
"Mit Niki Lauda geht ein großer Österreicher von uns", sagte Ex-Kanzler Sebastian Kurz, der entgegen der ursprünglichen Ankündigung doch an der Trauerfeier teilnahm. Der Verstorbene sei ein Vorbild in seiner Fähigkeit, auch schwere Unfälle und Schicksalsschläge zu bewältigen. Ohne zu jammern habe Lauda seinen Blick stets nach vorne gerichtet. Die "Legende" Lauda direkt ansprechend, sagte Kurz: "Wir werden dich nie vergessen!"
Gerhard Berger richtete zum Abschluss sehr persönliche direkte Worte an seinen "Freund" Niki, zu dem sich erst nach beider Rennfahrer-Karriere eine tiefe Verbindung ergeben habe. Er würdigte u.a. Laudas Respekt gegenüber anderen, die u.a. in seiner Pünktlichkeit zum Ausdruck kam, seine "schonungslose Ehrlichkeit" und Hartnäckigkeit.
Arnold Schwarzenegger hob Laudas Mut, Stärke, Willenskraft und seine Liebe für die Menschen hervor. Niki Lauda habe nicht an Limits geglaubt, nicht im Sport und auch sonst nicht im Leben. Schwarzenegger erinnerte sich daran, dass es Lauda war, der ihn ermutigt habe, für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien zu kandidieren und nicht lange zu zaudern, sondern einfach sagte: "Do it!" Ihm liege es näher, "Nikis Leben zu feiern", als um ihn zu trauern, so Schwarzenegger wörtlich.
Er ist nicht gegangen, er ist hier und wird immer bei uns sein - in unserem Gedächtnis und unseren Herzen -, und er wird uns stets inspirieren.
Nach dem Gottesdienst wurde der Sarg Laudas, begleitet von Rennfahrer-Kollegen, Witwe Birgit Lauda, den Kindern und weiteren engen Familienmitgliedern und Freunden, in Stille zum Riesentor gebracht. Unter den tiefen Klängen der "Einserglocke" verabschiedeten sich der Stephansdom und die Trauernden von Laudas sterblicher Hülle. Die Beisetzung des dreifachen Formel-1-Weltmeister fand anschließend abseits der Öffentlichkeit im engsten Familienkreis statt.
Quelle: kathpress