Landau in neuer Caritas-Zentrale Salzburg: Brauchen Zusammenhalt
Für ein hohes Maß an gesellschaftlichem Zusammenhalt, wie dieser "der guten Tradition des Österreichischen entspricht", hat sich der Präsident der Caritas Österreich, Michael Landau, am Donnerstag in Salzburg ausgesprochen. Gerade darin zeige sich "das menschliche Antlitz einer Gesellschaft, wenn wir füreinander da sind". Was Österreich groß gemacht hat, ist für Landau klar - "die Bereitschaft zum Dialog und die Fähigkeit zusammenzustehen und auf die Schwächsten nicht zu vergessen".
Der Blick in andere Länder zeige, dass "wir in der Geburtsortslotterie einen Haupttreffer gezogen haben". Aber gerade, weil die Österreicher mehrheitlich Glück hatten, "dürfen wir uns nicht damit abfinden, dass es einzelnen von uns nicht gut geht an den Rändern der Gesellschaft und des Lebens". Der Appell des Caritas-Chefs: "Wir können etwas ändern, und wir sollen es auch." Nachsatz: "Zusammenhalt und Zuversicht, dafür wollen wir als Caritas werben."
Landau äußerte sich bei der Eröffnung der neuen Caritas-Zentrale in der Salzburger Friedensstraße 7. Am Festakt am Donnerstag nahmen neben Caritasdirektor Johannes Dines als Gastgeber u.a. auch Erzbischof Franz Lackner, der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der Salzburger Bürgermeister Harald Preuner und weitere Kommunalpolitiker teil. Der Caritas-Präsident würdigte "das bewährte Miteinander hier in Salzburg mit der Stadt und dem Land, das heute in so ehrender Präsenz zum Ausdruck kommt".
Caritas ist "Liebe, die zur Tat wird"
"Not sehen und handeln": An diese zentrale Kurzformel der Caritasarbeit erinnerte Landau in seiner Festrede und fügte hinzu: "Dieser 'not-wendige' Dienst kann und muss gut organisiert werden." Herz und Verstand seien dabei gefordert, Mitmenschlichkeit und Professionalität. Durch den handfesten, konkreten Einsatz von beherzten Menschen werde deutlich, dass Caritas "Liebe" meine, "nämlich Liebe, die zur Tat wird", so Landau. Er unterstrich, dass zu professioneller Hilfe auch Infrastruktur auf der Höhe der Zeit gehört. Landau zeigte sich "beeindruckt, mit wie viel Umsicht, Kreativität und Verantwortung" die neue Caritas-Zentrale geplant und umgesetzt wurde.
Der Salzburger Caritasdirektor Johannes Dines sprach von einem "Jahrhundertprojekt zum 100. Geburtstag der Caritas Salzburg". Zwei Jahre lang wurde an der neuen Zentrale in der Friedensstraße gebaut, die etwa 100 Mitarbeitern, einem Carla-Shop und der Sozialberatung Platz bietet. Laut Dines gibt es in Salzburg 17.000 von Armut betroffene Menschen und etwa 1.500 von Wohnungsnot betroffene. Die davor aufgeteilten Bereiche arbeiteten nun am neuen Standort, "dadurch steigen Zusammenarbeit, Zusammenhalt und Effizienz unserer Organisation und wir sind für die Zukunft gerüstet".
Die Beziehung zu Gott müsse sich auch im Umgang mit dem Nächsten ausdrücken, hielt Erzbischof Lackner fest. Er erinnerte in seinem Grußwort an Schwester Emmanuelle, die "Mutter der Müllmenschen" in den Slums von Kairo, über die ein Kind einmal gesagt habe: "Die hat leicht lachen - sie hat in ihrem Leben ja nur Gutes getan." In diesem Sinne könne auch die Caritas fröhlich sein - "bei all dem, was hier im Zeichen der Nächstenliebe geschieht", so Lackner.
"Unterstützung durch Land gut investiert"
"Die Unterstützung der Caritas durch das Land Salzburg ist gut investiert", betonte Landes-Chef Haslauer. Zeitgemäße Serviceleistung brauche auch zeitgemäße und angepasste Infrastruktur, dies sei am neuen Standort optimal gegeben. Haslauers Hoffnung: "Möge die Lebenshaltung der Solidarität und des Teilens auch weiterhin fest in unserer Gesellschaft verankert sein." Auch Preuner, Bürgermeister Stadt Salzburg: "Die Stadt Salzburg und die Caritas arbeiten in vielen Bereichen seit Jahren erfolgreich zusammen. Als Bürgermeister Preiner erklärte, er wisse es zu schätzen, "dass uns die Caritas, vor allem im wichtigen sozialen Bereich, ein guter und verlässlicher Ansprechpartner ist." Für eine erfolgreiche Arbeit bedürfe es auch der entsprechenden "Hardware", die mit der neuen Zentrale bereitstehe.
Über das neue Gebäude teilte die Caritas Salzburg mit, es entspreche modernsten Baustandards in Bezug auf Barrierefreiheit, Energieeffizienz u.a. mit Photovoltaikanlage und Haussteuerungsanlage. In der alten Zentrale am Universitätsplatz habe es nicht mehr genug Platz für alle gegeben, viele Bereiche waren über das ganze Stadtgebiet verteilt, lange Wege und schwierige interne Kommunikation waren die Folge. "Das Haus ist für die Anforderungen der nächsten Jahrzehnte gerüstet", freut man sich in der Caritas.
Quelle: kathpress