
Heiligenkreuzer Tagung stellt ethische Fragen zur Biomedizin
Wissenschaftlicher Austausch über Grundfragen der Anthropologie und der Ethik steht am Freitag und Samstag in Heiligenkreuz auf dem Programm: Die dortige "Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI." lädt zur Tagung "Der Mensch und die moderne Biomedizin". Im Tagungsfolder heißt es, bei den Errungenschaften und Entdeckungen der Biomedizin stelle sich die Frage, ob diese stets tatsächlich einer "Therapie" dienten oder aber "bei Licht besehen ethisch problematisch" seien. "Wo liegen die Grenzen dessen, was erlaubt sein soll?", stellen die in Heiligenkreuz bzw. Eichstatt-Ingolstadt tätigen Philosophen Christoph Böhr und Markus Rothhaar als Tagungsveranstalter zur Debatte.
Rothhaar eröffnet am Freitagabend gemeinsam mit Rektor Wolfgang Buchmüller die Tagung. An Samstag sprechen u.a. die Bioethikerin Susanne Kummer vom kirchlichen Ethikinstitut IMABE sowie die Juristin und Biopolitik-Expertin Stephanie Merckens vom Institut für Ehe und Familie über ethische Aspekte in der Reproduktionsmedizin, der Wiener Rechtsphilosoph Jürgen Wallner über Medizinethik in Theorie und Praxis und der Münchner Mediziner Christoph von Ritter, der auch den Päpstlichen Gesundheitsrat berät, über die Frage nach dem Beginn des Lebens.
Zu hören ist weiter der an der Fernuniversität Hagen tätige Philosoph Marcus Knaup über den gesunden und kranken Menschen als leibhaft-strukturierte Person spricht, Bernd Friedrich aus Forchheim über Patientenversorgung vor dem Hintergrund von Regulierung und Ökonomisierung und der Heiligenkreuz Moraltheologe P. Edmund Waldstein über theologische Ethik und Bioethik aus christlicher Perspektive. Den Abschlussvortrag hält am Samstagabend der in Freiburg im Breisgau lehrende Bioethiker Giovanni Maio, der die Medizinethik als eine Reflexion existenzieller Grundfragen in der konkreten Praxis darstellt. (Infos und Anmeldung unter www.hochschule-heiligenkreuz.at)
Quelle: kathpress