Neue Bildungsinitiative mit kirchlicher Beteiligung
Die Stadt Wien setzt Akzente für mehr gesellschaftspolitische Bildung und stützt sich dabei auch auf kirchliche Expertise: Unter dem Titel "Bilden Wir. Wien - Offene Gespräche über unsere Gesellschaft" beginnt am Mittwoch eine Initiative der Bundeshauptstadt, für die die Wiener Volkshochschulen mit dem Katholischen Bildungswerk und der evangelischen Kirche kooperieren. Geplant ist eine Veranstaltungsreihe mit insgesamt sieben Modulen; zum Auftakt findet am Mittwoch um 19 Uhr im Albert-Schweitzer-Haus (Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien) eine Podiumsdiskussion zum Thema "(Un)Sichtbarkeit - Zwischen Privileg und Diskriminierung" statt.
Die Reihe ziele darauf ab, "die große Bedeutung gesellschaftspolitischer Bildung abseits der Tagespolitik zu reflektieren", heißt es in der Ankündigung. "Eine selbstbewusste demokratieverbundene Bevölkerung braucht auch Angebote des lebensbegleitenden Lernens außerhalb des beruflichen Kontextes", betonte Daniela Piegler, im Wiener Rathaus für Bildung und Jugend zuständig.
Beim Auftaktabend soll es um "Sichtbarkeit" als politische Kategorie und um die gesellschaftlichen Machtverhältnisse gehen, "die es den einen erlauben, unsichtbar - und damit unangreifbar - zu bleiben" - ein Privileg, das andere nicht haben. Martin Schenk von der evangelischen Diakonie, Elisabeth Bernroitner von der "Brunnenpassage" in Wien-Ottakring und Inci Dirim vom Wiener Uni-Institut für Germanistik gehen u.a. der Frage nach, ob es Wege gibt, "Sichtbarkeit von Macht zu entkoppeln?" Und: "Gibt es eine Zukunft, in der Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit weder Privileg noch Diskriminierung darstellen?" Moderieren wird die Chefredakteurin der Wochenzeitung "Die Furche", Doris Helmberger.
Davor wird es noch Eröffnungsstatements zur gesamten Bildungsinitiative "Bilden Wir. Wien" geben. Es sprechen der Marcus Gremel von der SPÖ Wien, Herbert Schweiger von der "Wiener Volkshochschulen GmbH", Hubert Petrasch vom Katholischen Bildungswerk Wien und der lutherische Bischof Michael Chalupka.
Weitere Abende sind zu Themen wie Campaigning in Massenmedien und Social-Media-Kanälen ( 16. Oktober), "Gesellschaftspolitische Ansätze in Science-Fiction" (20. November), "Sichtbarkeit der Religionen" (21. Jänner 2020), die nächste industrielle Revolution (6. März 2020) sowie "Wie auf untergriffige Aussagen reagieren?" (8. Mai 2020) geplant. Bei einem Abschlussfest im Juni 2020 soll es um "die zentrale Frage" gehen: "Welche Gesellschaft wollen wir sein?" (Info und Anmeldung: www.bildenwir.wien.at)
Quelle: kathpress