Zsifkovics lud Schüler zum "Schnupperkurs" über kirchliche Berufe
Ein "Schnupperkurs, ob da nicht auch für Euch etwas dabei ist" sollte nach den Worten von Bischof Ägidius J. Zsifkovics der "Theo-Tag" seiner Diözese sein. In den Eisenstädter Bischofshof kamen dazu Schüler und Schülerinnen aus nicht nur aus der burgenländischen Landeshauptstadt, sondern auch aus Mattersburg, Oberschützen, Oberwart und Stegersbach, wie die Diözese am Montag berichtete. Gastgeber Zsifkovics hieß seine jungen Gäste mit der Ankündigung willkommen, er wolle nicht predigen, sondern "schlicht zeigen, was die Kirche in diesem Land sozial, wirtschaftlich und kulturell beiträgt". Der Bischof Zsifkovics stellte sich auch auf einem "heißen Stuhl" in seinem Büro den Fragen der Schüler.
Der "Theo-Tag" sah auch einen Vortrag des Grazer Sozialethikers Prof. Leopold Neuhold, Workshops, einen Talk-Corner und Informationen über kirchliche Berufe und theologische Ausbildungsformen für Jugendliche vor. Für Auskünfte und Impulse sorgten u.a. der Eisenstädter Bischofsvikar für Berufungspastoral, Pater Karl Schauer, Schulamtsleiterin Andrea Berger-Gruber und Gerhard Jakowitsch als oberster Schulrechtsexperte des Burgenlandes, dessen Sohn - wie er sagte - Theologiestudent ist.
Theologie blickt auf "Werdewesen" Mensch
Sich für diese Studienrichtung zu entscheiden, resultiert nach den humorvollen Worten Neuholds nicht daraus, "bei der Inskription die kürzeste Warteschlange gewählt" zu haben, ebenso wenig sei ein THEO-Tag ein "Tag der aussterbenden Arten". Theologie müsse auf das Ziel der "unaussagbaren Würde des Menschen als ein Werdewesen, das über sich hinausgeht", verweisen. Und sie müsse dem Ganzheitsanspruch des Menschen gerecht werden, als Absage an überzogenen Individualismus, den der Ethiker mit folgendem Gebet karikierte: "Ich, Meiner, Mich, Mir - Gott segne alle vier!" Eine besondere Verantwortung der Theologen liegt laut Neuhold auch darin, gegen das geltende Paradigma "Wir können alles, aber nichts dafür" aufzutreten.
Pater Schauer, der für den heuer zum bisher dritten Mal veranstalteten "Theo-Tag" verantwortlich ist, begrüßte die Jugendlichen eingangs im Eisenstädter Dom und griff die am Domplatz stattfindenden Bauarbeiten auf: "Der Baustellencharakter ist ein gutes Symbol für Kirche, Leben und Gesellschaft und zeigt, dass es Leute braucht, die Lust am Mitbauen haben."
Nach einer Pause wurden die SchülerInnen in geführten Gruppen durch die einzelnen Dienststellen und Abteilungen des Bischofshofs geführt, wo Gespräche mit Vertretern verschiedener kirchlicher Berufe stattfanden.
Quelle: kathpress