15. Mai: "Österreich ist frei!"-Feier im Stephansdom mit Pummerin
Die 20 Tonnen schwere Pummerin im Nordturm des Stephansdoms wird nur an hohen Festtagen und zu besonderen Anlässen angeschlagen - und am kommenden Freitag ist es wieder soweit: Denn am 15. Mai jährt sich zum 65. Mal die Unterzeichnung des Staatsvertrags mit der berühmten "Frohbotschaft" im Marmorsaal des Wiener Schlosses Belvedere: "Österreich ist frei!" Dieses Jubiläum ist Anlass für einen Festgottesdienst am Freitagabend im coronabedingt immer noch schütter besetzten Dom: 300 geladene Gäste dürfen nach der aktuellen Bestimmung, wonach jedem Mitfeiernden 10 Quadratmeter zur Verfügung stehen müssen, Platz nehmen, kündigte Dompfarrer und Zelebrant Toni Faber am Dienstag im Gespräch mit Kathpress an.
Bereits zu Beginn dieser Marienfeier "Schutzfrau Österreichs" um 18 Uhr signalisiert das Eröffnungsgeläute die Erinnerung an den segensreichen Neubeginn der Republik nach dem Leid und den Wirren der Kriegs- und Besatzungszeit. Am Ende wird der Klang der Pummerin den Schlusspunkt setzen und damit auch ein Zeichen des Danks für die "Teilbefreiung" von den Einschränkungen im Zuge der Coronakrise setzen: Der 15. Mai ist der erste Tag, an dem auch für öffentliche Gottesdienste Erleichterungen für Mitfeiernde gelten.
Dompfarrer Faber wird bei der Feier, begleitet von einer Ministrantin und einem Ministranten, die Kopie der Mariazeller Gnadenstatue zum Wiener Neustädter Altar im Frauenchor des Wiener Stephansdoms tragen und um den Segen der Muttergottes für Österreich bitten. Ein vierköpfiges Ensemble der Dommusik werde für eine ansprechende musikalische Umrahmung sorgen, kündigte Faber an.
Sicherheit weiterhin großgeschrieben
In seiner Predigt möchte er - wie Faber sagte - auch auf das Kriegsende vor 75 Jahren und auf die jetzige Pandemie eingehen. Zuhören wird ihm wohl auch die für Religionsgemeinschaften zuständige Bundesministerin Susanne Raab, die vor der Feier mit Faber über die liturgisch relevanten Erleichterungen der Corona-Sicherheitsmaßnahmen informieren wird.
Wie der Dompfarrer informierte, werden am Freitag und bei den folgenden Gottesdiensten im Stephansdom - jeweils sieben an Werktagen und acht an Sonntagen - folgende Maßnahmen ergriffen, um die Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten: Neben der 10-Quadratmeter-Regel für Personen, die nicht in einem Haushalt wohnen, werde auch durch Markierungen in den Sitzreihen des Doms auf Abstand geachtet. Ebenso bei der Kommunion, zu der die Gläubigen eine Mund-Nasen-Schutzmaske tragen müssen, die sie nach zwei Meter Abstand nur zum Empfang der Hostie kurz abnehmen dürfen. Gemeinsames Beten und Singen muss auch Sicherheitsgründen auf ein Minimum reduziert werden, erläuterte Faber weiter, und beim Friedenszeichen ist bis auf Weiteres auf Händeschütteln zu verzichten. Außerdem gilt: Große Menschenansammlungen vor und nach den Gottesdiensten vor den Ein- und Ausgängen sind zu vermeiden.
Zum Tragen kommen diese Vorsichtsmaßnahmen auch bei den ab 16. Mai jeweils um 17 Uhr täglich im Stephansdom stattfindenden Maiandachten, darunter Feiern mit dem St. Pöltner Altbischof Klaus Küng (20. Mai), mit P. Benno Mikocki vom Rosenkranz-Sühnekreuzzug (25. Mai) und dem Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim (29. Mai).
Quelle: kathpress