Frauenbewegung verkauft Anteile an "Welt der Frau"-Verlag
Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) trennt sich vom Mehrheitsanteil ihres publizistischen "Flaggschiffs", der Monatszeitschrift "Welt der Frauen". Verkauft werden die Anteile an die langjährige Geschäftsführerin der "Welt der Frau"-Verlags-GmbH, Christiane Feigl. An der Blattlinie und der Orientierung an christlichen Werten werde sich nichts ändern, teilte kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl am Dienstag im Kathpress-Interview mit. Dies sichere eine vertraglich vereinbarte Sperrminorität sowie der künftige Herausgeberinnenrat, in dem jeweils zwei Expertinnen aus Kirche und Medien bzw. Gesellschaft vertreten sind.
Warum sich die Katholische Frauenbewegung von ihrem wirtschaftlich erfolgreichen Printmedium trennt, begründete Ritter-Grepl mit der notwendigen Restrukturierung der zahlenstärksten Frauenorganisation Österreichs - vor allem auf Bundesebene. Wie auch andere Mitglieder der Katholischen Aktion sehe man sich auf Österreichebene mit zunehmend geringer werdenden Mitteln konfrontiert. Für Personal, inhaltliche Arbeit und auch neue Kommunikationskanäle in den sozialen Medien benötige die kfbö jedoch zusätzliche Ressourcen.
Durch den Verkauf der "Welt der Frau"-Mehrheitsanteile an Christiane Feigl und die "Donor Media GmbH" als Investorin im Hintergrund sollen Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft des "Welt der Frau"-Verlag geschaffen werden. Die Katholische Frauenbewegung könne sich auf ihren Kernauftrag fokussieren, die mit der Eigentümerschaft verbundenen Pflichten würden sich reduzieren, so die kfbö-Vorsitzende.
Kfbö "weiterhin in bedeutender Rolle"
Bedingung für den Verkauf sei freilich gewesen, die gegenwärtige inhaltliche Positionierung der "Welt der Frauen" beizubehalten. Man erwarte "die Weiterführung des Unternehmens mit all den erfolgreich aufgebauten Strukturen und kompetenten Mitarbeiterinnen", erklärte Ritter-Grepl. Im Herausgeberinnenquartett wolle die kfbö "weiterhin eine bedeutende Rolle spielen"; welche zwei Vertreterinnen in das Gremium entsendet werden, stehe noch nicht fest, Medienkompetenz sei jedenfalls ein Kriterium.
Das kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete Monatsmagazin "Welt der Frauen" hat laut den jüngsten Daten der Media Analyse 2019 eine Reichweite von 177.000 Leserinnen. Die verbreitete Auflage beträgt rund 42.000 Stück, Einzelabonnements gibt es rund 31.000 - darunter besonders viele Langzeit-AbonnentInnen, die dem Magazin im Schnitt 25 Jahre verbunden bleiben, wie die Redaktion auf der Website mitteilt. Chefredakteurin der "Welt der Frauen" ist Christine Haiden, bei der in knapp zwei Jahren wegen Pensionierung anstehenden Neubesetzung werde die kfbö mitreden, kündigte Angelika Ritter-Grepl an. (Link: www.welt-der-frauen.at)
Quelle: kathpress