Glettler: Kirche will im Petrus-Canisius-Jahr 2021 Neues wagen
Die Diözese Innsbruck will sich im kommenden Petrus-Canisius-Jahr als Kirche "nicht verstecken, sondern etwas Neues wagen", um den Schatz des Glaubens mit möglichst vielen Menschen zu teilen. "Schwächer werdende Kirchenbindungen bedeuten nicht, dass es keine Sehnsucht nach Glaube und Spiritualität gibt. Ganz im Gegenteil", sagte Bischof Hermann Glettler am Freitag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Darauf wollen die Veranstalter des von 1. Jänner bis 25. September 2021 anberaumten Canisius-Jahres eine "möglichst bunte und kreative Antwort versuchen", kündigte Glettler an.
Der aus Nijmegen (Niederlande) stammende Innsbrucker Diözesanpatron Petrus Canisius (1521-1597) sei für dieses große Projekt ein willkommener Motivator, Vorbild und Schrittmacher, wies der Bischof mit Blick auf das am Wochenende in Tirol mit Feuerbrauchtum groß gefeierte Herz-Jesu-Fest hin. Der 500. Geburtstag des Jesuitenheiligen sei Anlass, "500 Herzfeuer des Glaubens und der Nächstenliebe" zu entzünden. Es gehe nicht um Großveranstaltungen, sondern um "viele kleine Feuer, die davon Zeugnis geben, dass Gott ein Herz für alle Menschen hat - speziell für die Verwunderten und Bedrängten", erklärte Glettler.
Auch Petrus Canisius habe sich zu seiner Zeit nicht versteckt, sondern mit ganzer Energie das Faszinierende des katholischen Glaubens dargestellt. Das Jesuitenkolleg, mehrere Katechismen und vieles mehr zeugten von einer bleibenden "geistlichen Investition" des Heiligen. Speziell im Bereich von Bildung und Verkündigung sei Petrus Canisius eine Pioniergestalt, die den Menschen auch heute noch viel zu sagen habe, wies Glettler hin.
Bischofsvikar Bürgler ist Organisator
Die Organisation des Petrus-Canisius-Jahres obliegt dem Innsbrucker Bischofsvikar für missionarische Pastoral, Jakob Bürgler. Er habe dafür ein aus vielen Fachbereichen zusammengesetztes Team gebildet, in dem Bereiche wie Schule, Universität, Caritas, Jugendseelsorge, Erneuerungsbewegungen, Einrichtungen des Jesuitenordens und Öffentlichkeitsarbeit Impulse setzen. Petrus Canisius sei ein äußerst engagierter Missionar gewesen. Dementsprechend stehe das Canisius-Jahr unter das Leitmotiv der "Mission", so Bürgler. Kirche habe sich von Anfang als missionarisch verstanden. "Diese missionarische Dimension ist in den letzten Jahrzehnten bei uns ziemlich in den Hintergrund geraten. Wir wollen sie neu beleben", versicherte der Bischofsvikar.
Ein besonderes Highlight des Jubiläumsjahres wird ein Musical sein, das sich mit dem Leben des heiligen Jesuiten auseinandersetzt und das auch "einen Link in die heutige Zeit" setzen soll. Weitere Angebote sind eine Sternwallfahrt aus allen Teilen unserer Diözese nach Innsbruck, eventuell ein "Canisiuslauf" sowie eine Reise zu den Wirkungsorten des Diözesanpatrons. Den Schlusspunkt wird ein Diözesanfest am Samstag, 25. September 2021, in der Olympiahalle Innsbruck setzen - "als buntes Begegnungsfest für alle Generationen und Menschen, ob kirchennah oder kirchenfern", wie es hieß. Verschiedene Stationen sollen zum Mitmachen einladen und gemeinsames Feiern und Beten soll die Freude am Glauben schüren.
Quelle: kathpress