Linzer Mariendom erlaubt neue Ausblicke aus 112 Metern
Die höchstgelegene Aussichtsmöglichkeit einer Kirche in Österreich ist ab sofort auf dem Linzer Mariendoms zu finden: Über eine neue Stahlstiege, die im Zuge der Domsanierung im Turminneren errichtet wurde, können Besucher künftig über 633 Stufen auf den obersten Steinbalkon in 112 Meter Höhe - 22 Meter unterhalb der Turmspitze - gelangen und hier die Aussicht genießen, teilte die Initiative "Pro Mariendom" am Dienstag mit. Zum Vergleich: Die Türmerstube im um drei Meter höheren Südturm des Wiener Stephansdoms ist über eine Wendeltreppe mit 343 Stufen zu erreichen und liegt auf 72 Meter Höhe.
Ursprünglich gab es im Turm der flächenmäßig größten Kirche Österreichs eine zu Wartungszwecken genutzte Holzleiter, die noch aus der Zeit der Turmerrichtung im Jahr 1902 stammte. Sie habe nicht mehr den statischen Anforderungen und Sicherheitsvorschriften entsprochen, weshalb sie nun einer aus Stahl angefertigten, 45 Tonnen schweren Stiege wich. Der neue Aufgang mit einer achteckigen Basiskonstruktion, eine Ausführung der Metallwerkstätten Pöttinger in Taufkirchen/Trattnach, beginnt in der Höhe der Eremitenstube auf 69 Meter.
Der neue Aufstieg soll nicht nur zu Wartungszwecken, sondern auch für touristische Zwecke genutzt werden können. Den 360-Grad-Rundausblick über Linz und weit ins Umland - er reicht laut "Pro Mariendom" bei klarer Sicht "vom Ötscher bis zum Traunstein" - gibt es für die Allgemeinheit im Zuge einer buchbaren "Höhenführung" für Kleingruppen erst ab dem Jahr 2021. Zuvor ist er Spendern der Domrenovierung - den sogenannten "Turmpaten" - ab einer Patenschaft von 200 Euro exklusiv vorbehalten.
Bei der seit einem Jahr laufenden Aktion Turmpatenschaft werden Menschen gesucht, die die Sanierung einfacher Steinfugen oder jedoch von Steinelementen in verschiedenen Kategorien - von kompakten Steinreihen bis hin zu Kreuzblumen, Brüstungselementen oder Ziergiebeln - mit ihrer Spende unterstützen. Für 825 der 1.252 angebotenen Steinelemente seien bereits Paten gefunden, während bei den (günstigeren) Steinfugen noch der Großteil der 3.500 Meter auf Spender warten, hieß es seitens der Initiative "Pro Mariendom" auf Kathpress-Anfrage. Mit bislang rund 400.000 Euro Spendeneingang sei man mit der Beteiligung "sehr zufrieden". (Infos: www.turmpate.at)
Quelle: kathpress