Erzdiözese Wien mit Initiative gegen Jugendarbeitslosigkeit
Die Erzdiözese Wien hat in einer Aussendung auf das Projekt "Hands on Mentoring" hingewiesen, das arbeits- und perspektivlose Jugendliche und junge Erwachsene bei der Suche nach der richtigen Ausbildung, einer Lehrstelle oder einem Job, unterstützt. - "Auch und gerade jetzt in der Coronakrise", wie ausdrücklich betont wird. Berufstätige aus der Wirtschaft würden sich dabei als ehrenamtliche Mentoren zur Verfügung stellen und die Jugendlichen coachen, bis diese fündig geworden sind. Offene Lehrstellen seien dabei besonders stark nachgefragt, heißt es. Träger des Vereins "Hands on Mentoring" ist die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien.
Rund 50 Mentoren aus dem oberen und mittleren Management betreuen jeweils einen jungen Erwachsenen individuell, 90 Minuten pro Woche und im Durchschnitt acht Monate lang. "Diese intensive eins-zu-eins-Betreuung schafft die staatliche Arbeitslosenunterstützung nicht", so Eva Rosewich, Geschäftsführerin und Koordinatorin des Projekts und selbst Sozialpädagogin.
Rund 70 Prozent der Betreuten hätten Migrationshintergrund, viele seien wegen eines Kriegs oder wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit in ihrer Heimat nach Österreich gekommen. Aber auch österreichische Jugendliche mit Pflichtschulabschluss oder abgebrochener Ausbildung würden mithilfe des persönlichen Mentorings ihren Platz in der Gesellschaft finden. Rosewich:
Unsere Mentees kommen aus einem Umfeld, das ihnen nicht helfen kann, brauchen spezielles Jobtraining oder leben überhaupt ganz auf sich gestellt. Nicht alle Jugendlichen haben Eltern, die mit ihnen Bewerbungen schreiben, eine Lehrstelle suchen oder ihre Aussprache verbessern.
Stillstand während der Coronakrise gebe es keinen, so Rosewich. Im Gegenteil: Die Rekord-Jugendarbeitslosigkeit und der Ausfall vieler Jobs und Lehrstellen aufgrund der Betriebsschließungen in den Lockdowns würden einen großen Zulauf an Mentees mit sich bringen. "Doch auch viele neue Mentorinnen haben sich gemeldet, die erkennen, dass sie jetzt besonders gebraucht werden", berichtet die Expertin. Gerade in Zeiten hoher Jugendarbeitslosigkeit sei die persönliche Begleitung durch hochkarätige Wirtschaftsprofis ein enorm wichtiger Dienst. Rosewich:
Besonders schön war, dass im vergangenen Herbst - trotz Coronakrise - weitere 30 unserer Mentees eine Lehre oder andere Ausbildung beginnen konnten. Insgesamt konnten wir im Vorjahr 60 Mentorings positiv abschließen.
Ob ein junger Mensch, der eine schwierige Geschichte oder schon früh Brüche in seinem Leben erlebt hat, noch seinen Weg ins Berufsleben findet, "hängt tatsächlich davon ab, ob sich jemand persönlich um ihn bemüht", betont Rosewich und fügt hinzu:
Wir sind sehr dankbar für jedes Jobangebot und jede Lehrstelle, für die wir ein junges, gut gecoachtes Talent vorschlagen dürfen. Gerade in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, jungen Menschen Möglichkeiten, Zuversicht, Perspektiven und Hoffnung zu vermitteln.
Finanziert wird das Projekt, das fast ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen wird, vor allem von Spenden und der Erzdiözese Wien.
(Infos: www.erzdioezese-wien.at/unit/handson/home)
Quelle: kathpress