Glettler dankt Tirolern für Spendenplus trotz Covid bei Adventsammlung
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler hat am Samstag den Tiroler Katholiken für das unerwartete Spendenplus von 3,7 Prozent bei der diözesanen Adventsammlung "Bruder und Schwester in Not" gedankt. Die meisten Spendenaktionen in Österreich mussten demgegenüber wegen der Pandemie einen Spendenrückgang verzeichnen. Das Gesamtergebnis der Tiroler Sammlung, deren Schwerpunkt auf Uganda lag, beträgt 820.000 Euro.
Die globale Gesundheitskrise fordere nicht nur direkte Opfer, sondern führe auch zu Versorgungsengpässen an Überlebensnotwendigem, zur Schließung von Schulen und zu Inflation, so Bischof Glettler im Blick auf die Situation in Ostafrika: "Durch das unterstützte Hauptprojekt erhalten notleidende Familien, Waisenkinder und benachteiligte Menschen direkte Unterstützung. Das Spendenplus im Corona-Jahr erfüllt mich mit großer Dankbarkeit."
Als "großartiges Zeichen der Mitmenschlichkeit über alle Grenzen hinweg" bezeichnete Magdalena Wiesmüller, Geschäftsführerin von "Bruder und Schwester in Not", das Ergebnis: "Unzähligen benachteiligten Kindern und ihren Familien werden so ein besseres Leben und eine Zukunftsperspektive ermöglicht."
Das Hauptprojekt 2020 war konkrete landwirtschaftliche Hilfe für Familien zur Finanzierung des Schulbesuchs der Kinder in der ugandischen Region Mubende. Motto war "Ein Glücksschwein als Starthilfe".
Fast die Hälfte aller Kinder in Mubende wächst als Voll- oder Halbwaisen auf. Meist kommen sie bei Verwandten oder Zieheltern unter. Die Kosten für einen Schulbesuch können von den Familien kaum getragen werden, und so bleibt vielen Waisen der Zugang zu Bildung verwehrt. In dem unterstützten Projekt erhalten die Familien ein Ferkel zur Aufzucht. Aus dem Verkauf der in den Folgejahren geborenen Jungtiere kann die Schulbildung finanziert werden.
Die Stiftung "Bruder und Schwester in Not" arbeitet seit 1961 mit Projektpartnern des globalen Südens zusammen. In Tirol kennt man "Bruder und Schwester in Not" vielfach durch die "Spendensackerln", die in den Kirchen aufliegen, und durch den jährlichen Adventkalender. Die Projekte umfassen vor allem die Bereiche ländliche Entwicklung und Menschenrechtsarbeit. "Bruder und Schwester in Not" trägt das Österreichische Spendengütesiegel; Unterstützer können ihre Spende steuerlich absetzen. (Informationen: www.bsin.at)
Quelle: kathpress