Ordensgemeinschaften Österreich verleihen Preis der Orden
Die Österreichische Ordenskonferenz hat im Rahmen ihrer Generalversammlung am Montag den Preis der Orden an vier Projekte bzw. Initiativen verliehen. Ausgezeichnet wurden das Projekt "Kunst und Spiritualität" der Klaraschwestern in Bregenz, die Interreligiöse Dialoggruppe Favoriten der Steyler Missionare, Sr. Maria Schlackl mit ihrer Initiative "Aktiv gegen Menschenhandel - Aktiv für Menschenwürde in Oberösterreich" sowie das Pilger- und Friedensprojekt "Benedikt beWEGt". Die Verleihung war ursprünglich für die Herbsttagung der Orden im November 2020 geplant gewesen, musste coronabedingt jedoch verschoben werden.
Der Preis der Orden wird alle zwei Jahre von den Ordensgemeinschaften Österreich verliehen. Ziel ist es, Initiativen aus dem Umfeld der Orden, die kirchlich und gesellschaftlich relevant und wirksam sind, zu stärken.
Zu den aktuellen Preisträgern: Die Bregenzer Klaraschwestern haben in fünf aufeinanderfolgenden Jahren renommierte Vorarlberger Künstler eingeladen, sich in einem Kunstwerk mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen. Veröffentlicht werden die Drucke in der "Klara Edition" und limitiert auf 30 Exemplare zum Kauf angeboten. Die Resonanz war bisher enorm, was die öffentliche Wahrnehmung und auch den Verkaufserfolg betrifft.
Die Schwestern würden für ihr Kunstprojekt ihre Klausur öffnen und so einen Begegnungsraum für Menschen schaffen, die sonst schwer einen Anknüpfungspunkt zur Kirche finden würden, würdigt die Ordenskonferenz in einer Aussendung das Projekt. Gestartet wurde dieses, um die Arbeit der Klaraschwestern finanziell zu unterstützen. Dass letztendlich ein Teil des Verkaufserlöses auch den Künstlern zugutekommt, "zeugt vom karitativen Gespür der Klaraschwestern in der Wahrnehmung der bekannt prekären Situation von Künstlern".
Dialog auf Augenhöhe
Die Gemeinschaft der Steyler Missionare ist pastoral stark in der neu gegründeten Pfarre zum göttlichen Wort in Wien-Favoriten engagiert. In diesem von kultureller Vielfalt geprägten Bezirk werden gemeinsam mit der für Integration und Diversität zuständigen Stelle der Stadt Wien Treffen organisiert, die dazu beitragen, dass Menschen ihre Scheu ablegen und einander auf Augenhöhe begegnen - etwa bei Dialogveranstaltungen, beim Friedensgebet oder bei Gedenkfeiern zur Pogromnacht. "Ein eindrucksvolles Beispiel wie eine Ordensgemeinschaft heute ihr Charisma mit wachen Augen für gesellschaftliche Herausforderungen lebt und zur Entfaltung bringt", so die Ordenskonferenz.
Einsatz für die ärmsten Opfer
Die Initiative "Aktiv gegen Menschenhandel - Aktiv für Menschenwürde in Oberösterreich" von Sr. Maria Schlackl besteht seit mehr als sechs Jahren. Sie setzt sich "im Sinn des Evangeliums und der Ordensberufung der Salvatorianerinnen für die ärmsten und wehrlosesten Opfer unseres Gesellschafts- und Wirtschaftssystems ein", heißt es in der Aussendung.
"Benedikt beWEGt"
Mit einem Preis der Orden wird zudem eine Initiative von Freiwilligen ausgezeichnet, die in Zusammenarbeit mit dem Stift St. Paul im Kärntner Lavanttal unter dem Motto "Benedikt beWEGt" einen Pilgerweg projektiert hat, der quer durch Europa von Kloster zu Kloster führt. Im Nach-Gehen könne so eine Begegnung mit dem Geist des Heiligen Benedikt wachsen, durch den das Gesicht Europas geprägt worden ist.
Jedes der ausgezeichneten vier Projekte habe das Gemeinsame in den Fokus gerückt, so Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz: "Es sind Kooperationsprojekte, die Vorbild sowie Ansporn sind." Ganz nach dem Drei-Jahres-Motto "wach.einfach.gemeinsam" der Orden zeigten diese Projekte, "was alles möglich ist, wenn Menschen wach sind für die Nöte der Zeit, hinsehen und nicht zögern, sondern einfach handeln und Lösungen suchen, um dann gemeinsam an einem Strang ziehen und ein Ziel vor Augen haben".
Infos zu den Projekten unter www.ordensgemeinschaften.at.
Quelle: kathpress