
Lindenblüten und Gewürznelken: Bischof Krautwaschl füllte Messwein ab
Er soll laut önologischer Beschreibung nach Lindenblüten und Gewürznelken schmecken, "frisch und kompakt" sein, mit "sanfter Säure" und einer lange nachklingenden "Blütenaromatik": Gemeint ist der neue Messwein des Jahrgangs 2020, der am Freitag unter den Augen des steirischen Diözesanbischofs Wilhelm Krautwaschl in der Weinbauschule Silberberg abgefüllt wurde. Seit dem Jahr 2020 wird der in der Diözese Graz-Seckau verwendete Messwein - ebenso wie andere Weine des bischöflichen Gutes in Seggau - in dieser Weinbau-Fachschule gekeltert. Heuer waren es 3.000 Flaschen - ein Cuvee aus Traminer, Weißburgunder, Muskat Ottonell und Riesling, wie die Diözese in einer Aussendung mitteilte.
Weinstöcke, Regen, Trauben und Wein würden in den biblischen Texten eine wichtige Rolle spielen, erklärte Krautwaschl. Daher führe der Messwein letztlich auch in dieser Hinsicht "ein Stück mehr hin zu den Wurzeln unseres Glaubens" - und dies vor allem dann, wenn er "mit Rechtschaffenheit, Verantwortung und Kompetenz gekeltert wird, wie das die Sakramentenordnung verlangt. Und wenn er so schmeckt, wie dieser Jahrgang".
Die Weingärten des bischöflichen Mensalgutes sind auf die vier Rieden Wiesberg, Kainberg, Kogelberg und Einöd - eine der steilsten Lagen in Österreich - verteilt, die allesamt in der Ortsweinregion Kitzeck-Sausal liegen. Gekeltert werden die Sorten Welschriesling, Weißburgunder, Gelber Muskateller, Sauvignon Blanc, Zweigelt, ein Mischsatz sowie der Messwein. Ein neuer Ortswein - ein Riesling Kitzeck-Sausal - wird im Frühherbst abgefüllt, nächstes Jahr folgen die Riedenweine Grauburgunder Einöd und Sauvignon Einöd.
Die Beschaffenheit des Messweins ist im CIC (Codex Iuris Canonici, 924) sowie in der päpstlichen Instruktion "Redemptionis sacramentum" geregelt. Demnach müsse der Wein für die Eucharistiefeier "vom Gewächs des Weinstocks stammen und muss naturrein und unvermischt sein". Er dürfe keine Zusatzstoffe enthalten und schon gar nicht von zweifelhafter Herkunft oder gar verdorben sein.
Quelle: kathpress