Stift Klosterneuburg: Maximilian Fürnsinn neuer Administrator
Das Stift Klosterneuburg bekommt mit Maximilian Fürnsinn (81) einen neuen Administrator. Das teilte das Stift am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die vatikanische Kongregation für die Institute geweihten Lebens und die Gesellschaften apostolischen Lebens hat demnach auf Antrag des Päpstlichen Delegaten Bischof Josef Clemens mit Dekret vom 4. Juni 2021 den emeritierten Propst des Augustiner-Chorherren Stiftes Herzogenburg für dieses Amt ernannt. Fürnsinn wird seine Tätigkeit mit 1. Juli aufnehmen und arbeitet direkt mit dem Päpstlichen Delegaten Bischof Josef Clemens zusammen.
Als Administrator besitzt Fürnsinn in Klosterneuburg alle Vollmachten, die dem Stiftsdechant gemäß den Konstitutionen der Österreichischen Augustiner-Chorherren Kongregation zukommen, hieß es in der Aussendung.
Fürnsinn leitete 40 Jahre lang das Stift Herzogenburg. Er wurde 1940 in Herzogenburg geboren und trat nach Abschluss einer Lehre als Fleischhauer in das Kloster ein. Nach dem Theologiestudium in Wien und Klosterneuburg und seiner Priesterweihe 1972 war er einige Jahre als Kaplan in Herzogenburg tätig. Im Jahr 1979 wählten ihn die Mitbrüder zum 68. Propst des Stiftes. Diese Funktion übte Fürnsinn bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2019 aus.
Von 1998 bis 2013 war Fürnsinn zudem Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs. Er ist u.a. auch Ehrengroßprior des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
Interimistische Leitung
Der deutsche Kurienbischof Josef Clemens war im November 2020 als Delegat zum interimistischen Leiter von Stift Klosterneuburg ernannt worden, nachdem Propst Bernhard Backovsky im Mai 2020 aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Die Beauftragung Clemens', eines früheren engen Mitarbeiters von Kardinal Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., erfolgte nach einer Apostolischen Visitation des Stifts im Sommer 2020, bei der es unter anderem um Missbrauchsvorwürfe ging.
Im entsprechenden Dekret der zuständigen Kongregation wurde die Einsetzung des Delegaten mit der Feststellung begründet, dass Backovsky die Situation rund um den von Mitgliedern und ehemaligen Mitgliedern des Stiftes begangenen Missbrauch nicht angemessen gehandhabt habe.
Auf Vorschlag von Bischof Clemens war dann eigentlich der Heiligenkreuzer Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck im April zum Administrator in Klosterneuburg bestellt worden. Dieser trat aber aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück, bevor er es noch angetreten hatte.
Quelle: kathpress