Katholischer Familienverband begrüßt ökosoziale Steuerreform
Erfreut über die von der Regierung am Sonntag angekündigte ökosoziale Steuerreform hat sich der Katholische Familienverband zu Wort gemeldet. "Wir freuen uns sehr, dass die türkis-grüne Bundesregierung die steuerliche Entlastung von Familien fortsetzt und das steuerfreie Existenzminimum für Kinder, genannt 'Familienbonus', erhöht", erklärte Verbandspräsident Alfred Trendl in einer Aussendung vom Montag. Die Regierung habe klar die Notwendigkeit erkannt, für Kinder ein steuerliches Existenzminimum zu schaffen und dadurch die Unterhaltszahlungen der Eltern zu entsteuern.
Konkret wurde eine Erhöhung um bis zu 500 Euro auf bis zu 2.000 Euro pro Kind und Jahr ab Juli 2022 angekündigt. Alleinerziehende und wohl auch Alleinverdienende, soweit sie nicht vom Familienbonus profitieren, erhalten einen um 200 Euro auf 450 Euro pro Kind angehobenen Kindermehrbetrag.
Viele Familien würden wohl auch von der Senkung der Steuersätze in den Tarifstufen 2 und 3 profitieren, vermutete Trendl. Zumal mit der Steuerreform die Steuer bei geringeren Einkommen später und niedriger anfalle, würden mehr Familien mit Sorgepflichten für Kinder als bisher völlig von einer Ertragssteuer befreit. Zusätzlich gebe es laut Ankündigung für alle Steuerpflichtigen, die keine oder nur wenig Lohnsteuer zahlen, eine Verringerung des Dienstnehmeranteils bei der gesetzlichen Krankenversicherung.
Sinn dieser Familienentlastung sei es auch, "das Ja zum Kind zu erleichtern" und Eltern mit Sorgepflichten gegenüber Menschen ohne Unterhaltsverpflichtungen steuerlich besser zu stellen, lobte Trendl, der selbst Steuerberater ist. Der Unterhalt - früher überwiegend versteuert - könne nun immer mehr aus unversteuertem Einkommen gezahlt werden.
Grundlegend positiv bewertete der Familienverbands-Präsident auch den Ansatz, künftig Steuerabgaben auf den CO2-Verbrauch einzuheben. "Klimaschutz und die Generationenverantwortung sind zentrale Herausforderungen. Mit der Einführung einer Abgabe auf CO2-Emissionen ist ein erster Schritt getan", so Trendl; weitere Initiativen in Richtung Klimaschutz müssten noch folgen. Laut Regierungsvorhaben werde sich der Preis auf CO2 in weniger als drei Jahren nahezu verdoppelt. "Sachrichtig" ist für den Präsidenten des Katholischen Familienverbandes auch der 50-prozentige Kinderzuschlag beim Klimabonus.
Deutlich mehr Familienbonus
Der Ankündigung der Regierung zufolge soll der Familienbonus ab Juli 2022 von bisher bis zu 1.500 Euro pro Kind und Jahr (verteilbar auf beide Elternteile) auf bis zu 2.000 Euro für Kinder bis zum 18. Lebensjahr angehoben werden. Sorgepflichten für Kinder über dem 18. Lebensjahr würden mit einem Familienbonus von 650 Euro (bisher 500 Euro) abgegolten. Erhöht werden soll auch der Kindermehrbetrag für Alleinerziehende und Alleinverdienende, die nicht vom Familienbonus profitieren, und zwar von derzeit 250 auf 450 Euro pro Kind und Jahr. Der Kinderzuschlag beim neu eingeführten Klimabonus soll 50 Prozent betragen. Die Gesetzgebung bleibt jedoch noch abzuwarten.
Quelle: kathpress