
Familienverband für Überarbeitung der Externistenprüfung
Eine "Reform der Externistenprüfung, bei der das Kindeswohl im Mittelpunkt stehen soll" fordert der Katholische Familienverband. Dieses Schuljahr sind bereits über 7.500 Schülerinnen und Schüler vom Schulunterricht abgemeldet und werden von ihren Eltern zu Hause unterrichtetet, was nahezu eine Verdreifachung zum Vorjahr bedeutet. "Diese Zahlen sollten zuallererst ein Handlungsaufruf sein, die Schulen zu einem Ort zu machen, dem Eltern vertrauen", betonte Familienverbands-Bildungsexpertin Andrea Kahl in einer Aussendung vom Mittwoch.
Die Möglichkeit zum häuslichen Unterricht müsse auch weiterhin gegeben sein, stellte Kahl klar, denn "Eltern wissen am besten, was ihre Kinder brauchen, und die Entscheidung, ein Kind aus dem Schulbetrieb zu nehmen, ist meist gut überlegt". Dennoch begrüße sie die Bemühungen des Bildungsministeriums und den vorgestellten Erlass zum Home-Schooling: Neben der Einführung einer Prüfungskommission für die Externistenprüfung, die jedes Kind im Heimunterricht am Ende des Schuljahres ablegen muss, ist nun auch ein freiwilliges Reflexionsgespräch am Ende des ersten Semesters angedacht. "Sollte das Gespräch große Defizite ergeben, ist eine Rückkehr zurück in die Schule jederzeit möglich", erklärte Kahl.
Für die Externistenprüfung fordert der Katholische Familienverband ein transparenteres Vorgehen, wobei ein "Kompetenzraster" ein guter Beginn wäre. Ebenso regte Kahl ein niederschwelliges Unterstützungsangebot an, wie zum Beispiel Zugang zur Schulpsychologie. Für die Schulen selbst wäre es wichtig, "dass die Werteinheiten am Standort bleiben oder es wenigstens zu keinen Klassenzusammenlegungen kommt, da man mit Rückkehrern rechnen muss", riet die Expertin.
Quelle: kathpress