
Photo by Visual Stories || Micheile on Unsplash Everything you need to grow your business or passion online.
Ethische Geldanlagen:
"Es gibt nicht einfach gut oder böse"
Ethische Geldanlagen:
"Es gibt nicht einfach gut oder böse"
"Was passiert mit meinem Geld?" Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen bei der Auswahl einer geeigneten Anlageform für ihr Vermögen. Sogenannte "ethische Geldanlagen" werden deswegen immer beliebter. Anlässlich des bevorstehenden Weltspartags am 31. Oktober fragte die Kooperationsredaktion der österreichischen Kirchenzeitungen (Ausgabe 28. Oktober) die Expertin für ethische Geldanlage und Provinzökonomin der Steyler Missionsschwestern, Sr. Magdalena Eichinger, nach "geeigneten" Anlageformen. "Ethische Geldanlagen können mit der Rendite konventioneller Veranlagung längst mithalten", so Eichinger. Es empfehle sich aber ein genauer Blick auf die Produkte: "Es gibt nicht einfach gut oder böse".
"Geld ist nicht nur schmutzig, wir brauchen es", zeigt sich die Missionsschwester überzeugt. Für sie sei in erster Linie wichtig, wohin das Geld fließt. Ihr Orden setzt sich weltweit für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung ein. Deshalb will sie Geld nur für solche Investitionen zur Verfügung stellen, die diesem Anliegen entsprechen. Eichinger legt im Auftrag ihres Ordens Geld für die Altersvorsorge der Ordensfrauen an, die in anderen Kontinenten oder im Ordenshaus tätig sind oder waren. Denn diese haben, im Gegensatz zu den Lehrerinnen oder Krankenschwestern aus dem Orden, sonst keinen Pensionsanspruch, wie sie mitteilte.
"Meine Mitschwestern engagieren sich in fast 50 Ländern der Erde zum Beispiel dafür, dass die Menschen Bildung und faire Bezahlung bekommen. Wenn unser Geld in eine Firma fließt, die zum Beispiel mit Palmöl handelt, von dem wir wissen, dass dafür großflächig indonesischer Urwald gerodet wird, was den Menschen wiederum ihre Lebensgrundlage entzieht, dann fallen wir ja den Schwestern in den Rücken", gab Eichinger zu bedenken.
Um Geldanlagen ethisch zusammenstellen zu können, gibt es nach den Worten des Mitglieds im Ethik-Anlagerat der Steyler Ethik Bank Ausschlusskriterien und Positiv-Kriterien: Ausschlusskriterien betreffen Geschäftsfelder und Geschäftspraktiken, die man nicht mitfinanzieren und von denen man nicht profitieren möchte, wie etwa Rüstungsindustrie, Menschenrechtsverletzungen, Kinder- oder Zwangsarbeit. Positiv-Kriterien sind u.a. erneuerbare Energiequellen, soziale Maßnahmen wie Wohnraum für Angestellte, Beteiligung der Mitarbeitenden oder Klimaschutzprojekte. Dennoch: "Schwarz und Weiß gibt es nicht." Die Ordensfrau gab dazu ein Beispiel: "Eine Zulieferfirma technischer Bestandteile kann gleichzeitig Einzelteile für die Rüstungsindustrie und für Brotmaschinen herstellen."
Richtlinie der Bischofskonferenz
"Finanko" lautet die Abkürzung für "Finanzanlagen als Kooperation", die die Richtlinie "Ethische Geldanlagen" der Österreichischen Bischofskonferenz und der Ordensgemeinschaften bezeichnet. Das Vermögen sei kein Selbstzweck, steht darin unter anderem. "Es soll jenen Aufgaben dienen, die Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern aufgetragen hat" und "Die Anlage von Geld ist nicht ethisch neutral". Bestimmte Anbieter auszuschließen, könne zu Änderungen des Systems führen, so die Überzeugung der Bischöfe in ihrer Richtlinie.
"Geld ist nicht nur schmutzig, wir brauchen es", zeigt sich die Missionsschwester überzeugt. Für sie sei in erster Linie wichtig, wohin das Geld fließt. Ihr Orden setzt sich weltweit für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung ein. Deshalb will sie Geld nur für solche Investitionen zur Verfügung stellen, die diesem Anliegen entsprechen. Eichinger legt im Auftrag ihres Ordens Geld für die Altersvorsorge der Ordensfrauen an, die in anderen Kontinenten oder im Ordenshaus tätig sind oder waren. Denn diese haben, im Gegensatz zu den Lehrerinnen oder Krankenschwestern aus dem Orden, sonst keinen Pensionsanspruch, wie sie mitteilte.
"Meine Mitschwestern engagieren sich in fast 50 Ländern der Erde zum Beispiel dafür, dass die Menschen Bildung und faire Bezahlung bekommen. Wenn unser Geld in eine Firma fließt, die zum Beispiel mit Palmöl handelt, von dem wir wissen, dass dafür großflächig indonesischer Urwald gerodet wird, was den Menschen wiederum ihre Lebensgrundlage entzieht, dann fallen wir ja den Schwestern in den Rücken", gab Eichinger zu bedenken.
Um Geldanlagen ethisch zusammenstellen zu können, gibt es nach den Worten des Mitglieds im Ethik-Anlagerat der Steyler Ethik Bank Ausschlusskriterien und Positiv-Kriterien: Ausschlusskriterien betreffen Geschäftsfelder und Geschäftspraktiken, die man nicht mitfinanzieren und von denen man nicht profitieren möchte, wie etwa Rüstungsindustrie, Menschenrechtsverletzungen, Kinder- oder Zwangsarbeit. Positiv-Kriterien sind u.a. erneuerbare Energiequellen, soziale Maßnahmen wie Wohnraum für Angestellte, Beteiligung der Mitarbeitenden oder Klimaschutzprojekte. Dennoch: "Schwarz und Weiß gibt es nicht." Die Ordensfrau gab dazu ein Beispiel: "Eine Zulieferfirma technischer Bestandteile kann gleichzeitig Einzelteile für die Rüstungsindustrie und für Brotmaschinen herstellen."
Richtlinie der Bischofskonferenz
"Finanko" lautet die Abkürzung für "Finanzanlagen als Kooperation", die die Richtlinie "Ethische Geldanlagen" der Österreichischen Bischofskonferenz und der Ordensgemeinschaften bezeichnet. Das Vermögen sei kein Selbstzweck, steht darin unter anderem. "Es soll jenen Aufgaben dienen, die Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern aufgetragen hat" und "Die Anlage von Geld ist nicht ethisch neutral". Bestimmte Anbieter auszuschließen, könne zu Änderungen des Systems führen, so die Überzeugung der Bischöfe in ihrer Richtlinie.