Früherer Linzer Bischof Schwarz vor 20 Jahren zum Bischof geweiht
Der Linzer Bischof Manfred Scheuer hat seinem Vorgänger, em.Bischof Ludwig Schwarz, zum 20. Jahrestag seiner Bischofsweihe gratuliert. Schwarz, der dem Salesianerorden angehört, war am 15. Oktober 2001 von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Simidicca und Weihbischof in Wien ernannt worden. Am 25. November 2001 wurde Schwarz schließlich von Kardinal Christoph Schönborn im Wiener Stephansdom zum Bischof geweiht. Von 2005 bis zu seiner Emeritierung 2016 war Schwarz schließlich Bischof in der Diözese Linz.
Der Lebensmittelpunkt des 81-Jährigen ist seither in Vöcklabruck bei den Don Bosco Schwestern. Dort steht er in der ordenseigenen Schule für 600 Schülerinnen und Schüler sowie für etwa 30 Schwestern als Seelsorger zur Verfügung. Zudem hilft er als Priester in umliegenden Pfarren aus. Festlichkeiten, etwa in Wien, sind coronabedingt nicht möglich, wie die Diözese Linz berichtete (Dienstag).
Bischof Manfred Scheuer wolle das Weihejubiläum zum Anlass nehmen, um Schwarz zu danken: "Danke, dass du nach deiner Emeritierung in Oberösterreich geblieben bist und nach wie vor bereit bist, als Bischof seelsorgliche Aufgaben zu übernehmen. Du lebst und verkündest den Glauben mit großer Freundlichkeit, mit Freude und Humor. Zu deinem Weihejubiläum gratuliere ich dir auch im Namen des Generalvikars und des Linzer Domkapitels herzlich und wünsche dir viel Gesundheit und Gottes reichen Segen."
Am vergangenen Sonntag hätte der frühere Linzer Bischof eine Festmesse im Stephansdom feiern sollen. Dass dies coronabedingt nicht möglich war, schmerze ihn zwar, der Lockdown an sich mache ihm aber nichts aus: "Ich bin hier bei den Don Bosco Schwestern, feiere mit ihnen die Heilige Messe und besuche auch die kranken und pflegebedürftigen Schwestern im Haus. Ich bin froh und zufrieden und gut aufgelegt und fühle mich auch im 82. Lebensjahr noch jung und gesund." An seinem Weihetag, dem 25. November, wird er mit den Schwestern eine Dankmesse feiern.
Biografische Notizen
Ludwig Schwarz wurde am 4. Juni 1940 als erstes von neun Kindern in Pressburg geboren. Er verbrachte die ersten fünf Lebensjahre in Bruck an der Donau (Slowakei). Nach der Vertreibung aus der Heimat im Jahr 1945 lebte die Familie für mehrere Jahre in einem Barackenlager in Wien.
Mit 16 Jahren trat Ludwig Schwarz in den Orden der Salesianer Don Boscos ein und studierte Theologie in Klagenfurt und in Benediktbeuern (Bayern) sowie Klassische Philologie und Archäologie an der Universität Wien. Er wurde am 29. Juni 1964 in Benediktbeuern zum Priester geweiht. Er war etwa Kaplan in Graz und Krankenhausseelsorger in Wien. 1970 promovierte er zum Doktor der Philosophie. Von 1969 bis 1978 war er Rektor des Interdiözesanen Seminars für Priesterspätberufe in Horn, anschließend Provinzial der Österreichischen Salesianerprovinz mit Sitz in Wien.
1984 kam Schwarz nach Rom, etwa als Direktor des internationalen Don-Bosco-Konvikts an der Päpstlichen Universität der Salesianer. Am 15. Oktober 2001 ernannte Papst Johannes Paul II. den damaligen Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (Missio) zum Weihbischof der Erzdiözese Wien und zum Titularbischof von Simidicca. Am Christkönigssonntag folgte die Bischofsweihe in Wien. Am 6. Juli 2005 wurde Ludwig Schwarz von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Linz ernannt. Das Fest seiner Amtsübernahme fand am 18. September 2005 statt.
Schwarz war Mitglied der Bischöflichen Kommission "Ecclesia Celebrans", die eine Übersetzung des "Missale Romanum 2002" erarbeitet. Weiters war er Mitglied der Päpstlichen Kommission "Quo principia", einer Arbeitsgruppe der Kongregation für die Gottesdienstordnung und Sakramentendisziplin. Sein Wahlspruch lautet: "Servite Domino in laetitia" (Dienet dem Herrn in Freude, Psalm 100,2).
Quelle: kathpress