Zsifkovics: "Wer Österreich wirklich liebt, der spaltet es nicht"
"Wer Österreich wirklich liebt, der spaltet es nicht." - Mit diesen Worten hat der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics beim Neujahrsgottesdienst im Eisenstädter Bischofshaus zum gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgerufen. Der Gottesdienst aus der Kapelle St. Joseph im Bischofshaus wurde von ORF III und den österreichischen Regionalradios übertragen. Jetzt sei die" Zeit des Miteinanders und Füreinanders", so der Bischof.
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen, sozialen und psychischen Folgen, die die Pandemie mit sich gebracht hat, rief der Bischof dazu auf, nicht ängstlich in das Neue Jahr zu gehen. Der Blick richte sich zu Neujahr nochmals auf das Kind in der Krippe, das mit einem Lächeln und offenen Armen auf Stroh gebettet liegt. "Wir brauchen Christen, die mit einem solchen Lächeln Freude in die Welt tragen und mit offenen Armen anderen helfen und beistehen", so der Bischof wörtlich.
Zsifkovics sprach in diesem Zusammenhang auch von "Begleitung im Leben und im Sterben" und kritisierte, dass seit 1. Jänner in Österreich Assistierter Suizid möglich ist.
Der Eisenstädter Bischof wies im Blick auf die Pandemie auch einmal mehr alle "Angst- und Scharfmacher und Verschwörungstheoretiker" zurück: "Das sind nicht die wahren Propheten und Hirten, sondern Scharlatane, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind."
Eindringlich plädierte Bischof Zsifkovics für den freien Sonntag. Sich im Lärm und in der Hektik des Alltags Zeit zu nehmen für Gott, den Gottesdienst und das Gebet sei gut investierte Zeit, "um an Leib und Seele auszuruhen und die Seele aufzutanken. Deshalb braucht es den Sonntag und die Feiertage."
Der Bischof schloss in seine Gebete all jene ein, die unter der Pandemie besonders zu leiden hätten und jene, die sich besonders für die Kranken und Notleidenden einsetzen würden.
Musikalisch gestaltet wurde die Messe von der Instrumentalistin Sonja Treuer an der Flöte sowie Kantor Klaus Meglitsch. An der Orgel spielte Thomas Dolezal. Eine Besonderheit war das Marienlied "Oh du heilige". Das Lied "O du fröhliche" zählt zu den bekanntesten Weihnachtsliedern. Wenig bekannt ist, dass die Melodie ursprünglich als Marienlied gesungen wurde.
Die Eisenstädter Bischofskapelle wurde 2012 im Zuge einer Generalsanierung erneuert. Sie ist dem heiligen Josef geweiht. Ein Glasbild im Altarraum zeigt ihn mit einem Stab in der Hand.
Quelle: kathpress