Bischof Glettler in Sorge um die Tiroler Kulturlandschaft
Hermann Glettler ist nicht nur Innsbrucker Bischof, sondern nun auch "Botschafter": Als solcher hat er am Montag die "Längenfelder Erklärung" unterzeichnet und setzt sich wie auch der Tiroler Alt-Landeshauptmann Herwig van Staa und die Musikerin Julia Moretti für den Erhalt historischer ländlich-bäuerlicher Ensembles ein. Es sei "5 vor 12 für die alpine Tiroler Bau- und Kulturlandschaft", hieß es dazu in einer Presseerklärung der Ötztalmuseen. Zitiert wird darin eine Studie aus dem Vorjahr, wonach von 630 landschaftsbestimmenden bäuerlichen Ensembles nach nur drei Jahrzehnten heute nur mehr rund 90 in Tirol erhalten blieben.
Mit Glettler, van Staa und Moretti wandten sich auch das Bundesdenkmalamt, der Tiroler Kunstkataster, die Dorferneuerung und die Ötztaler Museen an die Öffentlichkeit mit Bitte um Unterstützung der Online-Petition http://oetztalermuseen.at/aufruflaengenfelder-erklaerung.
Der Initiative ging in den vergangenen zwei Jahren ein Themenschwerpunkt "Bau.Kultur.Landschaft" in Tirol voraus, der die auf den Wert und die Bedeutung von alpinen Landschaften und ihren Kulturgütern aufmerksam machen sollte. Mit einer Ausstellung, einer umfangreichen Publikation und einem Symposium wurde Bewusstseinsarbeit geleistet nach dem Motto: "Das alpine baukulturelle Erbe geht uns alle an."
Die "Längenfelder Erklärung" sei ein Hilferuf an die breite Öffentlichkeit, die letzten verbliebenen alpinen Ensembles zu erhalten. Sie richtet sich insbesondere an die Raum- und Kulturpolitik des Landes Tirol und der Gemeinden sowie an die zuständigen Behörden, Interessensvertreter und Eigentümer.
Quelle: kathpress