Barmherzige Brüder erhalten von Gewessler EMAS-Zertifikate

Die Einrichtungen der Barmherzigen Brüder sind ab sofort "EMAS"-zertifiziert. Entsprechende Zertifikate für Umweltschutzmaßnahmen wurden am Donnerstag durch Bundesministerin Leonore Gewessler (Grüne) in Wien an Vertreter aller Einrichtungen überreicht. Der Krankenhausbetreiber habe somit als erster Gesundheitsdiensteanbieter Österreichs alle seine Krankenhäuser, Pflege- und Betreuungseinrichtungen sowie eine Kureinrichtung nach dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS zertifiziert, wie die Barmherzigen Brüder in einer Aussendung mitteilten.

Die Umwelt- und Klimaschutzministerin unterstrich bei der Verleihung das Engagement der Barmherzigen Brüder im Umweltbereich. "Eine klimafreundliche Zukunft zu schaffen, ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Mit der Umweltmanagement-Zertifizierung EMAS zeichnen wir herausragende Leistungen von Unternehmen aus, die Klimaschutz und Umweltschutz in ihrem Tun und Wirtschaften verankern." Die Barmherzigen Brüder seien mit ihren umfassenden Umweltschutzmaßnahmen "Vorreiter in der Gesundheitsbranche", würdigte Gewessler das Wirken des Ordenskrankenhauses.

Bereits 2016 hatten die Barmherzigen Brüder Österreich vor dem Hintergrund steigender Energiekosten und knapper werdender Ressourcen begonnen, ein Umweltmanagementsystem einzuführen. "Für das EU-Gütesiegel EMAS haben wir uns ganz bewusst entschieden", erläuterte Adolf Inzinger, Gesamtleiter der Österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder. Denn es stelle sehr hohe Anforderungen in Hinblick auf den Umweltschutz an die teilnehmenden Unternehmen und ermögliche eine höchstmögliche Qualität der Umweltschutzmaßnahmen.

"Teil unserer Schöpfungsverantwortung"

"Die Werte des Ordens - Hospitalität, Verantwortung, Qualität, Respekt und Spiritualität - sind selbstverständlich Teil unserer Schöpfungsverantwortung", erklärte Frater Saji Mullankuzhy, Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder. "Aus diesem mehrdimensionalen Ansatz entsteht ein umfassendes Konzept für Umweltschutz in allen unseren Einrichtungen."

EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein Instrument der EU, das Unternehmen und Organisationen jeglicher Betriebsgröße und Branche unterstützt, die eigene Umweltbilanz kontinuierlich zu verbessern. Im Verlauf des Zertifizierungsprozesses werden ökologische Schwachstellen gefunden, beseitigt und so Ressourcen, Energie und letztlich auch Kosten eingespart.

Das Umweltmanagement erstreckt sich heute bei den Barmherzigen Brüder auf fast alle Bereiche der Krankenhäuser und Betreuungseinrichtungen, wie sie mitteilten. Vom Einkauf regionaler Lebensmittel über Abfalltrennkonzepte der medizinischen Abteilungen, von der Mobilität bis hin zum Einkauf von ausschließlich "grünem Strom". Aufgrund vielfältiger Maßnahmen konnte etwa der Gesamtenergieverbrauch über alle Standorte um 4,57 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2017 gesenkt werden, obwohl zeitgleich in zahlreichen Untersuchungs- und Behandlungsräumen sowie Bettenstationen Klimaanlagen installiert wurden.

In Österreich sind die Krankenhäuser in Eisenstadt, Graz, Linz, Salzburg, St. Veit/Glan, Wien sowie das Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt, das Kurhaus Schärding und die Altenbetreuungseinrichtung in Kritzendorf sowie das Altenheim Franziskusschwestern in Linz und die Lebenswelten Steiermark, eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, nun nach den EMAS-Kriterien zertifiziert. In Zukunft sei die Implementierung der EMAS-Standards auch in den Krankenhäusern und Altenbetreuungseinrichtungen der Barmherzigen Brüder in Tschechien, der Slowakei und Ungarn geplant, hieß es vonseiten der Ordensgemeinschaft.

Quelle: kathpress