
Schwertner: Energiebonus spenden, statt "Prinzip Gießkanne"
Die Bundesregierung sollte es ermöglichen, dass die Energiebonus-Gutscheine, die bald alle Haushalte in Österreich erhalten sollen, von jenen, die sie nicht dringend brauchen, gespendet werden können. Das fordert der geschäftsführende Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, Klaus Schwerter, in einem Beitrag auf seiner persönlichen Facebook-Seite am Montag.
Es sei in den vergangenen Tagen viel über die Umsetzung des Bonus diskutiert worden und manche hätten sich über das Vorgehen der Regierung lustig gemacht, "aber den Betroffenen, die dringend Hilfe benötigen, ist eher zum Weinen als zum Lachen zumute", mahnte Schwertner in seinem Posting. Als Caritas habe man beobachtet, wie stark der Druck auf viele Menschen in Österreich in den letzten Wochen und Monaten gestiegen ist. "Vor allem die explodierenden Energiepreise machen vielen Familien, Alleinerziehenden und Mindestpensionist*innen große Sorge."
Wie beim Gastro-Gutschein, der im Sommer 2020 an die Wiener Haushalte ausgesendet wurde, sollte es auch beim Energiebonus-Gutschein möglich sein, diesen zu spenden und so "wirklich jenen zu helfen, die die Hilfe dringend benötigen - nicht mit der Gießkanne, sondern zielgerichtet". So könne man gemeinsam "Wärme, Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit" schenken, zeigte sich Schwertner überzeugt.
"Essen oder heizen?"
In den vergangenen Tagen hätten sich viele Menschen bei ihm gemeldet, die danach gefragt haben, ob sie den Gutschein auch spenden könnten, berichtete Schwertner. Nun sei es an der Regierung, dies zu ermöglichen. In den Caritas-Sozialberatungsstellen zeige sich, wie dringend diese Hilfe tatsächlich gebraucht werde. "Soll ich noch essen oder heizen?", diese Frage müssten sich viel zu viele Menschen in Österreich stellen - "schlicht, weil das Geld so knapp ist". "Unterstützen wir Menschen, die es schon vor der Coronazeit nicht leicht hatten, oder die durch Corona kaum über die Runden kommen", so Schwertners abschließender Appell.
Quelle: kathpress