Linz: Wie die ukrainische Pfarrgemeinde Landsleuten hilft
Die früher gerade einmal 50 Personen zählende ukrainische griechisch-katholische Gemeinde in Oberösterreich ist durch den Zustrom von Geflüchteten in den vergangenen Tagen und Wochen rasant gewachsen. Zugleich ist sie auch zu einer Anlaufstelle für Hilfe jeder Art geworden, wie die Kirchenzeitung der Diözese Linz in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet. Die Hilfsbereitschaft innerhalb der ukrainischen Gemeinde, aber auch weit darüber hinaus, sei groß, so der griechisch-katholische Priester Andrii Kityk. Er wird mit den Worten zitiert: "Bitte lassen Sie uns nicht allein. Die Gleichgültigkeit gegenüber dem Krieg wäre das Schlimmste, das uns passieren könnte."
Die ukrainische Gemeinde hat eine Sammelstelle für Hilfsgüter in Pasching eingerichtet, bei der Pfarrgemeinderat Volodymyr Malanyak führend mitmacht. "Ich bin freudig überrascht, dass uns so viele Menschen unterstützen", so Malanyak. Am 26. März 2022 sei bereits der sechste LKW aus Pasching in Lemberg angekommen, darüber hinaus seien schon 60.000 Euro Spenden eingegangen, vor allem für Medikamente. Malanyak: "Bis zum Schluss haben wir gehofft, dass es nicht so weit kommt. Aber nun ist doch Krieg. Dass uns die ganze Welt hilft, das gibt uns Kraft." Mitglieder der Kirchengemeinde helfen auch beim Infopoint für Ukraine-Flüchtlinge in der Kunstuniversität in Linz mit.
Die Pfarrgemeinde hat auch eine Samstagsschule eingerichtet, die am 26. März in Linz mit 30 Kindern startete. Dort können Flüchtlingskinder Deutsch lernen und Kindern aus der Ukraine begegnen, die schon in Österreich zur Schule gehen. "Wir hoffen auf einen lebendigen Austausch, aber wir stehen noch ganz am Anfang", so Pfarrer Kityk: "Es geht bei der Samstagsschule um Integration, nicht um die Assimilation."
Kam Kityk früher nur alle 14 Tage von Innsbruck nach Linz, um mit der Gemeinde Gottesdienst zu feiern, so ist er nun jede Woche vor Ort. Die stetig wachsende Gemeinde feiert die Göttliche Liturgie in der Krypta der Karmelitenkirche in Linz.
Quelle: kathpress